Bounce Marketing
Bounce Marketing ist ein unbekannter Riese im Marketingbereich. Es verwandelt ein Problem, das jeder hat, in eine zweite Chance.
Welches Problem adressiert Bounce Marketing?
Wir erklären, welches deiner Probleme Bounce Marketing eigentlich wie anspricht. Und welche Vorteile du dadurch hast.
Was ist dein Problem?
Deine Website hat eine Absprungrate. Diese ist individuell, liegt aber im Schnitt bei 50 %. Das bedeutet, dass die Hälfte deiner Besucher deine Website innerhalb weniger Sekunden sofort wieder verlässt. Bei beworbenen Landingpages liegt der Wert häufig bei 90 % oder höher!
Stell dir vor, du hättest ein Ladengeschäft: 9 von 10 möglichen Kunden, die dein Geschäft betreten, verlassen es innerhalb von 30 Sekunden wieder. Würde dich das zufriedenstellen? Insbesondere, wenn du vorher teure Werbung dafür bezahlt hast, dass diese Kunden überhaupt zu dir kommen? Natürlich nicht!
Und genau hier setzt Bounce Marketing an. Statt die möglichen Kunden kommentarlos verschwinden zu lassen, werden diese noch mal angesprochen. Diese Ansprache ist spezifisch auf deine Website abgestimmt und ermöglicht so einen größtmöglichen Nutzen. Dadurch können im Schnitt bis zu 46 % der abspringenden Nutzer noch mal angesprochen werden.
Wie adressiert Bounce Marketing die Absprungrate?
Bei einem Absprung ruft der Nutzer nur genau eine Seite deiner Website auf - und verlässt sie dann direkt. Ein typisches Alltagsbeispiel ist:
- Du googelst ein Produkt.
- Du klickst auf ein Ergebnis und schaust dir das Produkt an.
- Das Produkt entspricht nicht deinen Erwartungen, und du klickst auf den Zurück-Button deines Browsers.
- Du klickst auf den nächsten Eintrag der Googleergebnisse.
In diesem Beispiel hast du dir nur das Produkt angeschaut, aber nichts weiter getan. Du hast keine anderen Produkte aufgerufen, die Suchfunktion nicht genutzt und auch nicht die Kategorien betrachtet, die Startseite geprüft oder gar etwas in den Warenkorb gelegt. Du hast die Seite angeschaut und bist wieder weggegangen. Du bist abgesprungen. Oder wie man im Englischen sagt: gebounced.
Statt nun beim Klick auf den Zurück-Button zurück zu Google zu gelangen, wirst du beim Einsatz einer Bounce-Marketing-Lösung auf eine Landingpage umgeleitet. Auf dieser Landingpage können dann Produktempfehlungen, redaktionelle Empfehlungen, Kontaktmöglichkeiten, Lead-Formulare, Whitepaper oder anderes präsentiert werden.
Die Grundidee ist dabei ganz einfach: Der Nutzer verlässt deine Seite, weil er nicht gefunden hat, was er gesucht hat. Wenn du ihm auf der Landingpage zeigen kannst, was er sucht - oder ihm genügend Sicherheit vermitteln kannst, dass er bei dir finden wird, was er sucht -, dann wird er bleiben.
Wer sollte eine Bounce-Marketing-Lösung einsetzen?
Das Problem hoher Absprungraten hat nahezu jede Website. Entsprechend ist die Liste von erfolgreichen Nutzern sehr lang. Dazu zählen beispielsweise:
- E-Commerce
- SaaS- und Service-Anbieter
- Redaktionelle Angebote (Zeitschriften, Blogs usw.)
- Job-Vermittler
- Tourismus-Angebote
Du bist unsicher? Frage einfach einen guten Bounce-Marketing-Anbieter. Die Beratung ist insgesamt sehr gut und die meisten Anbieter können mit dir ganz klar bestimmen, ob sich der Einsatz lohnt oder nicht.
Das sind deine Vorteile!
Wir erklären, welche Vorteile du durch den Einsatz einer Bounce-Lösung hast!
Sofortiger Uplift
Eine Bounce-Lösung arbeitet mit existierendem Traffic und ist daher sofort wirksam. Egal, welche KPI man zur Messung nutzt, die Wirksamkeit setzt immer direkt ein. Ab einer gewissen Traffic-Höhe sind also auch sofort KPIs wie zusätzliche Sales, Klicks, Redirects oder anderes sichtbar.
ROI: Return of Investment
Bestimmt stellst du dir immer noch die Frage: Lohnt sich die Investition in eine Bounce-Management-Lösung?
Die Antwort ist fast immer "ja". Der Grund liegt in der mittlerweile extrem einfachen Integration. Die Top-Anbieter haben ein Full-Service-Angebot, dessen Integrationskosten irgendwo zwischen wenigen hundert bis herunter zu 0 Euro liegen. Der Aufwand für die integrierende Website ist für gewöhnlich nur 5 bis 30 Minuten. Je nach existierendem Setup werden One-Click-Installationen, Plugins, Nutzungen von Mastertags oder Templates eingesetzt.
Und da die Wirkung sofort messbar ist, rechnet sich die Lösung je nach Traffic in Tagen statt in Monaten.
Bessere Budget-Nutzung
Die meisten kommerziellen Websites betreiben Werbung und Marketing mit dem Ziel, mehr Besucher auf ihre Webseite zu führen. Das Problem: Wenn die normale Absprungrate bereits 50 % ist, wird die Hälfte des eingesetzten Werbebudgets verbrannt.
Stell dir vor:
- Du hast ein Werbebudget von 10.000 €
- Deine Website hat eine Absprungrate von 50 %
Das bedeutet, dass du 5.000 € nimmst, in die Tonne wirfst und dann anzündest. Das geht besser!
Durch den Einsatz einer Bounce-Marketing-Lösung kannst du bis zu 50 % der abspringenden Nutzer noch mal ansprechen. Statt 5.000 € verlierst du nur 2.500 €.
Das heißt:
- Reduziere deinen Budgetverlust um bis zu 25 %
- Erhöhe deine Budgeteffektivität um bis zu 50 %
Skalierbarkeit & Wirksamkeit
Bounce-Marketing-Lösungen haben kein Plateau, sondern skalieren zusammen mit deinem Traffic beliebig mit!
Die meisten Techniken, Mittel und Möglichkeiten weisen eine Obergerenze an Wirksamkeit auf. Man kann nur eine bestimmte Menge an Traffic pro Keyword im SEA kaufen. Content-Publisher haben nur eine bestimmte Menge an Besuchern, die zu dir geführt werden können. Dasselbe gilt für SEO, Google Shopping Anzeigen, Newsletter und vieles mehr. Aber alle vereint, dass sie Traffic zu deiner Website führen - und du einen großen Teil des Traffics genau dort verlierst.
Mit Bounce Marketing kannst du große Teile des verlorenen Traffics erneut ansprechen. Dabei ist die Höhe des Traffics völlig egal - es gibt keine Obergrenze. Nur die simple Regel: Die Wirksamkeit skaliert mit deinem (verlorenen) Traffic.
Dabei ist die Wirksamkeit im Sinne der Conversions auf dem geretteten Traffic fast immer gleich groß (oder sogar minimal größer). Schlicht, weil der gerettete Besucher nun mit neuem Ziel und gefestigter Intention erneut deine Website aufruft!
Abgrenzungen
Obwohl es professionelle Bounce-Marketing-Lösungen bereits seit 2016 gibt, sind diese häufig noch unbekannt. Dadurch kommt es immer wieder zu Verwechslungen mit anderen Lösungen. Wir grenzen deshalb hier die Lösungen voneinander ab.
Exit Intent
Bei Exit-Intent-Lösungen wird ein Pop-Up angezeigt, wenn der Mauszeiger Richtung Zurück-Button geführt wird. Diese Lösungen weisen aber im Vergleich zu einer Bounce-Marketing-Lösung viele Einschränkungen auf.
Es fängt schon damit an, dass Exit Intent bereits etwas irreführend ist. Das Pop-Up erscheint auch, wenn z. B. ein Bookmark angelegt, die Seite gedruckt oder die URL geteilt werden soll. Es gibt also eine Vermischung mit den tatsächlichen Intents, den Absichten des Nutzers. Bei einer Bounce-Marketing-Lösung wird nur bei einem tatsächlichen Bounce eingegriffen. Es gibt also keine Zweifel, dass der Nutzer die Seite verlassen möchte, weil er sie gerade aktiv verlässt.
Exit-Intent-Lösungen funktionieren sinnvoll auch nur auf PC / Desktop. Denn sie registrieren, wann der Mauszeiger den Inhalt der Website verlässt. Bei Mobilgeräten gibt es aber keinen Mauszeiger. Entsprechend können diese Lösungen dort nicht greifen - obwohl der Mobile-Traffic durch Handys mittlerweile bei [67 % des Gesamt-Traffics in Deutschland(https://www.similarweb.com/de/platforms/germany/) liegt.
Es gibt einige Exit-Intent-Anbieter, welche mit Workarounds arbeiten. Zum Beispiel nutzen sie Counter, die Pop-Ups nach einer bestimmten Zeit (oder Inaktivität) anzeigen. Allerdings erfolgen die meisten Bounces innerhalb weniger Sekunden nach Aufruf einer Seite.
Generell schließen sich Exit-Intent- und Bounce-Marketing-Lösungen nicht gegenseitig aus. Sie können sogar ergänzend genutzt werden, da sie unterschiedliche Wirkzeitpunkte haben. Wer Konflikte befürchtet, kann auch die Exit-Intent-Lösung für Desktop-Nutzer verwenden und die Bounce-Marketing-Lösung für den Tablet- und Mobile-Traffic.
Hier noch mal die Unterschiede in der Übersicht:
Kriterium | Exit Intent | Bounce Marketing |
---|---|---|
Auslöser | Bewegung des Mauszeigers in Richtung Fensterkante | Tatsächlicher Klick auf den Zurück-Button |
Intent-Erkennung | Ungenau – auch bei Bookmark, Drucken, Teilen usw. | Eindeutig: Nutzer verlässt aktiv die Seite |
Zuverlässigkeit | Vermischt echte Absprünge mit anderen Aktionen | Greift nur bei realen Absprüngen |
Gerätekompatibilität | Funktioniert nur auf Desktop (Mauszeiger nötig) | Funktioniert auf Desktop, Tablet und Mobile |
User Experience | Oft als aufdringliches Pop-Up empfunden | Gute Landingpage wird als Bereicherung empfunden |
Conversion-Wirkung | Eingeschränkt durch Timing und UX-Probleme | Deutlich höher durch mehr Traffic und gezieltere Ansprache |
Kombinierbarkeit | Kann mit Bounce Marketing ergänzt werden | Kann Exit Intent sehr gut ergänzen |
Retargeting
Bei Nutzung von Retargeting erhält der Besucher nach dem Verlassen deiner Website Werbung auf fremden Seiten. Dies geschieht häufig noch lange nach dem Besuch deiner Website. Generell steht Retargeting häufig in der Kritik, da sich Nutzer vielfach verfolgt fühlen. Dies führte unter anderem dazu, dass die EU 2009 die Zustimmung zu dieser Werbung verpflichtend machte.
Die 2 grundlegenden Unterschiede zu einer Bounce-Lösung sind:
- Im zeitlichen Verlauf greift Retargeting erheblich später. Durch die mögliche lange Distanz zwischen dem Besuch deiner Website und der nächsten Werbung ist die ursprüngliche Intention häufig schon verpufft. Bounce-Marketing-Lösungen hingegen greifen, während das Bedürfnis häufig noch aktiv ist.
- Retargeting-Lösungen zeigen Werbung auf fremden Seiten. Dadurch ist häufig ein völlig anderer Kontext gegeben und der Conversion-Funnel beginnt oft von Neuem. Bounce Marketing hingegen bleibt im Kontext der eigenen Website und der gerade aktiven Nutzerinteraktion. Dadurch können erneute Ansprachen sehr viel zielgenauer vorgenommen werden.
Retargeting-Lösungen benötigen weiterhin ein regelmäßiges Werbebudget, um neuen Traffic zu erschließen. Bounce-Marketing-Lösungen hingegen verbessern die Nutzung bestehenden Traffics - inklusive des Retargeting-Traffics.
Durch den unterschiedlichen zeitlichen Kontext und Ausspiel-Ort können Retargeting und Bounce Marketing nicht nur problemlos, sondern äußerst sinnvoll kombiniert werden. Denn auch Retargeting Traffic führt zu Absprüngen und damit verbranntem Werbebudget. Eine Bounce-Marketing-Lösung reduziert entsprechende Verluste und erhöht die Wirksamkeit des Retargeting-Traffics.
Kriterium | Retargeting | Bounce Marketing |
---|---|---|
Zeitpunkt der Ansprache | Zeitlich stark verzögert | Unmittelbar beim Verlassen der Seite |
Ort der Ansprache | Auf fremden Seiten; außerhalb des ursprünglichen Kontexts | Innerhalb der eigenen Website; direkt im Nutzungskontext |
Kontextgenauigkeit | Häufig unpassend zum aktuellen Nutzerfokus | Sehr präzise, da direkt ausgelöst durch Nutzeraktion |
Kostenstruktur | Laufende Werbekosten je Impression/Klick | CPO, CPL, Festpreis und anderes möglich |
Wirkung auf Funnel | Neuer Funnelstart auf Drittseiten | Verlängerung des ursprünglichen Funnels |
Nutzerwahrnehmung | Oft als störend oder "verfolgend" empfunden | Wird oft als Teil der eigentlichen Website empfunden |
Ziel | Nutzer zurückholen | Nutzerintention noch nach Absprung aufgreifen |
Kombinierbarkeit | Ergänzt Bounce Marketing sinnvoll | Verbessert den Nutzen von Retargeting-Traffic stark |
Warenkorb-Abbrecher
Warenkorb-Abbrecher sind potentielle Kunden, welche bereits Produkte in den Warenkorb gelegt, aber den Einkauf niemals abgeschlossen haben. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber einer ist extrem selten: ein Absprung.
Das liegt in der technischen Natur der Sache: Absprünge setzen voraus, dass jemand genau eine Seite aufruft und eben diese Seite wieder verlässt, ohne eine andere Seite des Angebotes aufzurufen. Um Warenkorb-Abbrecher mit Bounce-Marketing-Lösungen anzusprechen, müssten Besucher als Erstes den Warenkorb aufrufen und ihn direkt wieder verlassen.
Das passiert durchaus. Bei Messungen ergaben sich aber häufig Werte von (deutlich) unter 0,1 % der Bounces.
Bounce-Marketing-Lösungen können hier also nicht helfen, da dieser Fall einfach zu selten auftritt. Sie sind aber eine gute Ergänzung des Marketing-Mixes, da sie unterschiedliche auftretende Probleme adressieren.
Wichtig: Der Begriff "Warenkorb-Abbrecher" wird oft ungenau verwendet. Häufig werden auch Checkout- und Payment-Abbrecher dazu gezählt. Allerdings kann in keinem der drei Fälle eine Bounce-Marketing-Lösung helfen. Diese Lösungen adressieren Nutzer, die vorher abspringen, z. B. direkt von einer Produktseite, also bevor ein Warenkorb entsteht oder aufgerufen wird.
Onsite-Personalisierung
Bei Onsite-Personalisierungen wird der Inhalt einer Website dynamisch für den Besucher angepasst. Dieser kann beispielsweise gezielter angesprochen werden, bestimmte Inhalte präsentiert bekommen oder personalisierte Empfehlungen erhalten. Die Maßnahmen sind vielfältig und hängen mit der Menge der gesammelten Daten und technischen Möglichkeiten zusammen.
Es muss besonders hervorgehoben werden, dass all diese Optimierungen nur auf der Website greifen, während der Nutzer darauf aktiv ist.
Komplementär dazu greifen Bounce-Marketing-Lösungen, nachdem der Nutzer beschlossen hat, mit der Seite nicht mehr zu interagieren.
Viele abspringenden Besucher sind der Website auch vollständig unbekannt, da sie Erstbesucher aus dem Funnel sind. Nutzbare Informationen für eine verbesserte Ansprache sind also nur selten vorhanden. Einige Onsite-Personalisierungslösungen arbeiten an dieser Stelle mit statistischen Annahmen. Diese können aber auch auf die Landingpage übertragen werden.
Generell kann man die Onsite-Personalisierung auch auf den Landingpages der Bounce-Marketing-Lösungen einsetzen. Entsprechend lassen sich beide Lösungen wunderbar kombinieren und die Wirksamkeit deutlich erhöhen!
Kriterium | Onsite-Personalisierung | Bounce Marketing |
---|---|---|
Wirkzeitpunkt | Während der aktiven Nutzung der Webseite | Unmittelbar beim Verlassen der Seite |
Zielgruppe | Wiederkehrer, eingeloggte Nutzer, bekannte Segmente | Häufig Erstbesucher ohne Profildaten |
Mechanik | Dynamische Anpassung von Inhalten während des Besuchs | Kontextbezogene oder user-bezogene Landingpage |
Conversion-Ansatz | Optimierung der Nutzerführung während des Besuchs | Rettungsanker beim Verlassen |
Kombinierbarkeit | Kann um Bounce Marketing ergänzt werden | Landingpages werden mit Onsite-Personalisierung noch besser |
Recommendation Engines
Moderne Websites, egal ob E-Commerce, redaktionelle Inhalte oder andere, setzen häufig eine ganze Reihe von Recommendation Engines ein. Diese schlagen ähnliche oder häufig zusammen gekaufte Produkte vor, verbessern die Suchergebnisse, empfehlen das Lesen weiterer Artikel, ähnliche Jobangebote oder Orte, die dem Besucher gefallen könnten. Und greifen natürlich auch nur, bevor der Nutzer die Seite verlässt.
Allen ist gemein, dass sie auf der Seite eingesetzt werden – und das, während der Nutzer aktiv ist. Korrekt eingesetzt sind sie sehr effektiv darin, die Absprungrate zu reduzieren. Sie tragen also dazu bei, das Ausgangsproblem zu verringern.
Trotz intensiven Einsatzes dieser Tools bleibt eine signifikant hohe Absprungrate weiterhin bestehen. Deshalb ist es eine sehr gute Idee, beide strategischen Ansätze zu kombinieren. Während Recommendation Engines die Absprungrate gezielt reduzieren, nutzen die Bounce-Marketing-Lösungen die verbleibenden Absprünge für eine Steigerung der KPIs.
Einige Bounce-Marketing-Anbieter haben sehr ausgefeilte Recommendation-Engine-Lösungen, welche die Wirksamkeit der Landingpages enorm verbessern. Bei diesen Anbietern kann man meist die Recommendation Engine auch getrennt mit oder ohne Bounce-Marketing-Lösung nutzen oder die bereits genutzte Engine auf der Landingpage einsetzen. Je nach Anbieter ist beides möglich.
Kriterium | Recommendation Engine | Bounce Marketing |
---|---|---|
Wirkzeitpunkt | Während des Besuchs auf der Seite | Beim Verlassen der Seite |
Zielsetzung | Absprungrate aktiv senken | Verbleibende Absprünge nutzen |
Mechanik | Inhalte durch Empfehlungen dynamisch erweitern | Absprungbasierte Zielseiten mit gezielter Ansprache |
Nutzerstatus | Aktiver Nutzer auf der Seite | Nutzer kurz vor bzw. beim Absprung |
Strategischer Nutzen | Verlängert Verweildauer, senkt Absprungrate | Wandelt unvermeidbare Absprünge in Conversions |
Kombinierbarkeit | Unvermeidbare Absprünge können mit Bounce Marketing genutzt werden | Recommendation Engine reduziert Problem und verbessert Landingpages |
Klassische Affiliate-Publisher
Der Affiliate-Bereich hat sich über die Jahre sehr weit entwickelt, und es gibt inzwischen eine ganze Reihe von unterschiedlichen Angeboten für unterschiedlichste Zielgruppen. Die klassischen Affiliate-Publisher werden heute auch Content-Publisher genannt.
Diese zeichnen sich dadurch aus, neuen Traffic auf die beworbenen Websites zu bringen, häufig besonders hochwertig und über passende Inhalte. Auch andere Publishing-Arten zeichnen sich dadurch aus, neuen Traffic zu generieren.
Dadurch unterscheiden sie sich in zwei typischen Punkten:
- Die Publisher sind aktiv, bevor der Besucher überhaupt die Website aufruft, mit dem Ziel, den Besucher zur umworbenen Website zu führen. Bounce-Marketing-Lösungen greifen erst, wenn der dorthin geführte Besucher beschließt, die Seite wieder zu verlassen.
- Sie erzeugen neuen, zusätzlichen Traffic. Bounce-Marketing-Lösungen hingegen operieren auf bestehendem Traffic, ohne neuen zu erzeugen. Publisher haben damit ein Oberlimit an neu erzeugbarem Traffic, während die Bounce-Marketing-Lösungen keinen Traffic erzeugen, ab mit jedem Traffic skalieren.
Durch diese Unterschiede sind sie eine perfekte Ergänzung und sollten unbedingt gemeinschaftlich eingesetzt werden! Während Affiliate-Publisher neuen Traffic generieren, der durch die Absprungrate zum großen Teil wieder verloren geht, fängt eine Bounce-Marketing-Lösung diesen auf. So kann der neue Traffic optimal genutzt werden.
Kriterium | Klassische Affiliate-Publisher | Bounce Marketing |
---|---|---|
Wirkzeitpunkt | Vor dem Besuch der Zielseite | Beim Verlassen der Zielseite |
Zielsetzung | Generierung von neuem, externem Traffic | Nutzung des bereits vorhandenen Traffics |
Mechanik | Bewerbung über Content, SEO, Deals, Empfehlungen usw. | Landingpages beim Absprung |
Abhängigkeit vom Traffic | Traffic hat pro Publisher ein Plateau | Skaliert mit beliebig viel Traffic |
Kombinierbarkeit | Bounce Marketing rettet verlorenen Traffic | Publisher erhöhen den Traffic, auf dem operiert wird |
Bounce Management & Rebounce
Vereinzelt wird noch der Begriff "Bounce Management" genutzt, um eine Bounce-Marketing-Technik zu beschreiben. Das hat den historischen Grund, dass um 2020 herum die Firma "Bounce Experts" unter dem Markennamen "Bounce Management" eine Bounce-Marketing-Lösung vertrieb.
Die Marke wurde aufgegeben, da "Bounce Management" ein bereits etablierter Begriff im E-Mail-Marketing ist. Dort beschreibt er die technische Verwaltung von unzustellbaren E-Mails (Hard- und Softbounces). Dies hat inhaltlich nichts mit dem Bounce-Verhalten von Websitebesuchern zu tun.
Doch auch heute spricht man vereinzelt noch von Bounce Management, da man die Absprünge verwaltet, auf Englisch also ein "Bounce Management" etabliert hat.
Ähnliches gilt für den Begriff "Rebounce". Dieser wurde für ein paar Monate 2018 verwendet und dann wieder verworfen. 2022 griffen neue entstehende Bounce Marketing Anbieter den Begriff aber auf und benannten ihre Lösungen danach. Entsprechend ist eine "Rebounce" Lösung eine Bounce Marketing Lösung.
Vertiefung Problemverständnis
Bounce Raten sind ein Problem - doch warum genau? Dies wird im Folgenden erklärt.
Die Absprungraten
Die Absprungraten sind höchst individuell, auch wenn näherungsweise Durchschnitte im Internet zu finden sind. In den öffentlichen Statistiken unterscheiden sie sich in der Art der Website sowie in der Branche. Doch das ist nur ein Bruchteil der tatsächlichen Quote. Weitere Faktoren sind:
- Die genutzte Definition eines Absprungs
- Das eingesetzte Tool
- Der Consent zur Verarbeitung
Die Definition eines Absprunges ist zwischen verschiedenen Analyse-Tools im Kern gleich, aber in Details unterschiedlich. Die einfachste Definition ist: "Der Besucher ruft genau eine Seite auf und verlässt diese, ohne eine weitere Seite aufzurufen". Andere Definitionen enthalten beispielsweise noch Interaktionen oder zeitliche Komponenten, da es theoretisch möglich ist, dass der Nutzer durch die Interaktion mit der einen Seite alle seine Bedürfnisse befriedigen konnte.
Im Folgenden widmen wir uns dem verwendeten Tool. Unterschiedliche Tools implementieren unterschiedliche Definitionen der Absprungrate. Die Definition in GA4 von Google enthält Events, Zeiten und Seitenaufrufe. Matamo definiert die einfachste Variante "nur eine Seite wurde aufgerufen". Viele Angaben im Internet zur Absprungrate wurden über Toolbars oder sogar ohne Angabe der Erhebung veröffentlicht. Entsprechend lassen sich die Zahlen weder validieren noch vergleichen. Wichtig ist daher, dass man sich für ein Tool entscheidet und die Wirksamkeit weiterer Maßnahmen mit demselben Tool misst.
Dabei ist gerade im EU-Raum noch ein anderer Punkt relevant: die Zustimmung zum Tracking. Viele Website-Betreiber wissen gar nicht, wie viele Daten ihnen entgehen. Stellenweise gehen bis zu 35 % der Daten verloren - und fließen damit auch nicht in die Absprungstatistik ein. Dies ist besonders relevant, wenn man bedenkt, dass Absprünge häufig innerhalb weniger Sekunden passieren.
Letztlich geht es der Absprungrate damit wie vielen anderen KPIs: Sie ist sehr wichtig, aber nur relativ zu sich selbst nutzbar. Korrektes Tracking ist äußerst relevant, aber gleichzeitig sehr schwer zu realisieren.
Der Vorteil an einer Bounce-Marketing-Lösung hingegen ist, dass die finalen KPIs häufig leicht zu tracken sind. Das Mehr an Sales, Leads oder Umsätzen ist sofort sichtbar.
Ursachen für einen Absprung
Wie wahrscheinlich ein Absprung ist, hängt von der Intention des Nutzers ab - und natürlich davon, wie dieser entsprochen wird. Möchte der Besucher beispielsweise Preisvergleiche für ein spezifisches Produkt durchführen, ist die Wahrscheinlichkeit eines Absprunges hoch. Möchte er konkret ein Produkt kaufen und er ruft genau dieses Produkt auf, ist der Absprung unwahrscheinlich (aber nicht unmöglich). Dasselbe gilt für alle anderen Inhalte, egal ob es ein Jobangebot oder ein redaktioneller Artikel ist. Die Grundregel ist einfach: Je näher die Intention und der Inhalt der aufgerufenen Seite beieinanderliegen, desto unwahrscheinlicher wird ein Absprung.
[TODO: Grafik einfügen]
Die technischen und organisatorisches Faktoren dürfen auf gar keinen Fall vernachlässigt werden. Sie sind ein häufiger Motivator für den Absprung und bei Kenntnis leicht anzugehen. Generell gilt, dass alle technischen Aspekte, welche die Absicht des Nutzers stören, zu Absprüngen führen können. Typische Beispiele dafür sind:
- Lange Ladezeiten
- Fehlende Mobilfähigkeit beim Aufruf auf dem Handy
- Fehlende Barrierefreiheit beim Aufruf via Screenreader oder anderem
- Ein Design und/oder eine Struktur, wodurch das Auffinden gewünschter Informationen oder Elemente erschwert wird
- Ein Bedienprozess, der unnötig kompliziert ist
- Die Forderung nach unnötigen oder ungern geteilten Informationen
Findet der Besucher nötige Informationen oder gar den "In den Warenkorb legen"-Button nicht, ist dies genauso störend wie zu lange Ladezeiten. Gleiches gilt für die Abfrage von Kreditkartendaten für eine kostenlose Demo. Die Liste ist lang und generell gilt: Je mehr dieser negativen Faktoren zusammenkommen, desto wahrscheinlicher ist der Absprung. Aber ein einziger reicht bereits.
Folgen eines Absprunges
Ein Absprung kann auf zwei Arten realisiert werden:
- Der Besucher klickt auf den Zurück-Button des Browsers oder
- Der Besucher schließt den Tab bzw. das Fenster
Die Bounce-Marketing-Lösungen greifen nur bei Variante 1. Denn ist der Tab oder das Fenster geschlossen, ist es weg. Eine automatische Rückkehr ist nicht möglich.
Generell lässt sich sagen: Wird ein Nutzer in der Erfüllung seiner Intention gestört, springt er wahrscheinlicher ab, als eine Lösung zu suchen. In manchen Fällen ist der Besucher tatsächlich so verärgert, dass er die Website Verlässt, aus welchem Grund auch immer: Er ist weg. Und dann?
Je nach Traffic-Quelle setzt er seine Reise fort. Bei SEO- und SEA-Traffic ruft er schlicht andere Seiten auf und wird wahrscheinlich bei der Konkurrenz fündig. Bei Quellen wie Newslettern vergisst der Nutzer in den meisten Fällen schlicht, dass er deine Seite besucht hat. Dies ist ein sehr häufiges Phänomen, das wir im Alltag beobachten konnten: Nutzer sind erstaunlich blind gegenüber dem Kontext, in dem sie sich bewegen.
Neben der Konsequenz für den nun weiterziehenden Besucher ergibt sich auch eine Reihe von Konsequenzen für den Websitebetreiber:
- Verpasstes oder negatives Branding
- Unnötige Marketing & Vertriebskosten
- Technische Ressourcenverschwendung
- Zeitlich verzögerte Interaktionschance ("Interaktionspause")
Springt der Nutzer von der Seite ab, hat er häufig keine oder nur eine sehr geringe Chance, positiv von deiner Marke beeinflusst zu werden. Je nach Grund ist sogar das Gegenteil möglich: Negative Gefühle können mit dem ärgerlichen Grund des Absprunges verbunden werden. Eine Bounce-Marketing-Lösung ist hier eine große Hilfe: Zum einen erhöht sie die Kontaktpunkte mit der Marke, zum anderen kann sie durch eine gute zweite Ansprache den Absprunggrund negieren oder zumindest mitigieren. Allein schon aus Markensicht ist der Einsatz einer solchen Lösung daher eine sinnvolle Idee!
Wurde der Besucher über eine Marketing- und/oder Vertriebsanstrengung auf deine Seite geführt, bedeutet das meist unnötige Kosten. Die Budgets sind für gewöhnlich begrenzt und müssen erfolgreich eingesetzt werden. Der Verlust eines erfolgreich angesprochenen Interessenten so tief im Funnel ist nicht nur bitter, sondern teuer.
Zusätzlich zum direkten monetären Verlust kommen die Opportunitätskosten, insbesondere im B2B-Bereich. Dort kann der Verlust eines Interessenten den Verlust einer sehr hohen Summe darstellen. Für jeden Bereich gilt: Nicht nur den direkten Budgetverlust gilt es zu beachten, sondern auch die verlorenen Langzeitkunden und -gewinne. Daher kann eine Bounce-Marketing-Lösung hier gerade langfristig die KPIs und die Budgetnutzung deutlich verbessern.
Je nach Größe und technischem Setup der betriebenen Seite können technische Kosten eine Rolle spielen. Jede Website, jedes Bild, jeder Text muss gespeichert, berechnet und übertragen werden. Und je nach Infrastruktur gelten die Kosten pro Besucher der Website. Umso ärgerlicher, wenn diese nur Kosten verursachen, aber keine Einnahmen bringen.
Ein oft unterschätzter Effekt ist die sogenannte Interaktionspause: Nach einem Absprung vergehen häufig Stunden, Tage oder sogar Wochen, bis der Nutzer erneut bei dir aktiv wird. Es gibt also einen zeitlichen Versatz, nach dem der Interessent zum Kunden konvertiert werden kann. Je nach Angebot kann dies sehr wichtig sein. Gerade in sehr kompetitiven Branchen oder Bereichen kann der Kunde durch eine solche unbewusste Pause an die Konkurrenz verloren gehen. Eine Bounce-Marketing-Lösung kann Interaktionspause ebenso vorbeugen wie sie die unnötige Kosten deutlich reduziert.
Eine Bounce-Marketing-Lösung im Überblick
Egal, für welchen Anbieter man sich entscheidet: Eine Bounce-Marketing-Lösung ist im Einsatz immer in die folgenden Abschnitte gegliedert:
- Absprungserkennung/Bounce Detection
- Die Umleitung
- Die Landingpage
Neben den technischen Details der Lösung gibt es noch die organisatorischen und wirtschaftlichen Betrachtungen. Diese umfassen insbesondere:
- Die KPIs zur Erfolgsmessung
- Die technische Integration der Bounce-Marketing-Lösung
- Kosten und Preismodelle
- Strategische Entscheidung rund um die Nutzung
- DSGVO/Datenschutz
- Monitoring und Betrieb
- Testing und Optimierung
Im Folgenden beleuchten wir alle diese Punkte im Detail.
Absprungserkennung/Bounce Detection
Eine der zentralen Fragen bei einer Bounce-Marketing-Lösung ist: Wie wird ein Absprung eigentlich erkannt? Auch wenn diese Frage einfach klingt, hat sie eine überraschende Tiefe.
Der Kern der Antwort ist ganz einfach: Wenn der Besucher das erste Mal eine Seite deines Internetauftrittes aufruft und diesen dann verlässt, wird dies als Bounce erkannt.
In der Regel erfolgt die Erkennung dabei über den Referrer. Dieser enthält die
zuletzt aufgerufene URL, z. B. www.google.de
. Ist der Referrer eine andere
Webseite als die aktuell aufgerufene, handelt es sich um eine
Einstiegsseite. Wird der Zurück-Button geklickt, wird die Einstiegsseite
verlassen - der Nutzer springt ab.
Kein Absprung wäre ein Klick auf den Zurück-Button, wenn im Referrer eine andere Seite deines Internetauftrittes vermerkt ist. Zum Beispiel könnte der Nutzer auf einer Produkt-Detail-Seite auf den Zurück-Button klicken, während im Referrer deine Startseite angegeben ist. Dann darf dies nicht als Absprung erkannt werden.
Dies ist das einfachste und verbreitetste Verfahren. Die unterschiedlichen Bounce-Marketing-Lösungen haben mit der Zeit verschiedene Ansätze entwickelt, um Themen wie Sprungmarken, CORS-Regeln, SPA-Seiten, Redirects, Cross-Sub-Domain-Websites und viele andere Spezialfälle zu adressieren.
Jede der Lösungen eint aber ein Kern: Sie funktionieren nur beim Klick auf den Zurück-Button. Denn als Absprung gelten auch Besucher, welche das Browser-Fenster oder den Browser-Tab schließen. Doch wenn es geschlossen ist, kann man nichts machen - der Nutzer ist wirklich verloren.
Das Schöne an einer Bounce-Marketing-Lösung ist allerdings, dass sie auf jedem Traffic über jedes Gerät funktioniert. Egal, ob der Nutzer per Desktop, Tablet oder seinem Smartphone deine Seite aufruft, die Absprungserkennung funktioniert! Dasselbe gilt für alle Traffic-Arten: Egal, ob es Direct-Traffic, SEO, SEA oder Verweise aus einem Newsletter sind - ein Absprung kann zuverlässig erkannt werden.
Die Umleitung
Es klingt so einfach: Springt der Nutzer von deiner Website ab, erkennt eine Bounce-Marketing-Lösung dies und leitet ihn zu einer Landingpage um. Doch denkt man diese einfache Funktion etwas weiter, kommen direkt eine Reihe von Fragen auf:
- Wie funktioniert sie technisch?
- Wie kann man Umleitungen steuern?
- Kann man auch nicht umleiten?
- Kann man mehrere Umleitungen verhindern?
Diese Fragen wollen wir im Folgenden beantworten.
Wie funktioniert sie technisch?
Beginnen wir mit der technischen Funktion: Aktuell gibt es nur eine bekannte technische Art, eine Umleitung durchzuführen. Und überraschenderweise ist es im technischen Kontext keine Umleitung. Denn unter Nutzung der HTML 5 History API wird schlicht ein neuer History-State eingefügt. Weniger technisch gesagt: Es wird behauptet, dass man die Landingpage vorher aufgerufen hat. Daher führt ein Klick auf den Zurück-Button zur Bounce-Marketing-Landingpage.
Falls du dich jetzt fragst, warum man seine eigene Browser-Chronik derart ändern kann: Bildergalerien! Als der Teil des HTML 5 Standards entstand, war es typisch, dass man bei Bildergalerien auf "Weiter" klickte. Doch wollte man sich das Bild zuvor noch mal anschauen, klickten viele Menschen auf den Zurück-Button des Browsers und nicht auf den der Bildergalerie. Mit dieser Neuerung konnte man diese Galerien so entwickeln, dass der Zurück-Klick des Browsers tatsächlich das vorherige Bild anzeigte - und nicht die vorherige Seite.
Echte Umleitungen wie etwa durch window.location
funktionieren bei einem
Zurück-Button-Klick nicht. Browser verhindern sie an dieser Stelle, um Nutzer
vor Phishing oder anderen Manipulationen zu schützen. Der history.popState
Aufruf hingegen ist vorher nach Prüfung durch den Browser erlaubt und somit der
technische Grundstein aller Bounce-Marketing-Lösungen.
Wie kann man Umleitungen steuern?
Wenn der Besucher deiner Website abspringt: Soll er jedes Mal umgeleitet werden? Nach festen Regeln? Die Antwort ist häufig: nein!
Bounce-Marketing-Lösungen haben oft zwei Arten von Umleitungen:
- Ein statisches Regelset
- Ein dynamisches Regelset
Bei einem statischen Regelset ist im System eine Reihe von Regeln hinterlegt. Springt der Nutzer von der Startseite, leite zur Landingpage um. Springt er aber von unserem umworbenen Produkt ab, leite zu einer speziellen Landingpage um. Es ist Black-Week? Nutze eine völlig andere Landingpage!
Diese Regeln sind schon sehr mächtig, müssen aber auch manuell gepflegt werden. Gerade wenn die Landingpages dynamische Inhalte präsentieren und zusätzliche Daten übergeben werden müssen, wird der Pflegeaufwand viel zu groß – insbesondere, wenn sich die Absprungseiten ständig ändern, beispielsweise weil das Sortiment regelmäßig aktualisiert wird oder neue redaktionelle Artikel hinzukommen. Für diese Fälle gibt es dynamische Umleitungsregeln.
Bei dynamischen Regeln hast du als Website-Betreiber die Hoheit. Das Heißt, du kannst bestimmen, wohin die Umleitung erfolgen soll, ob eine Umleitung erfolgen soll und welche zusätzlichen Parameter noch übergeben werden sollen. So hast du nicht nur die volle Kontrolle darüber, wohin die Reise geht, sondern kannst durch zusätzliche Daten weitere Optimierungen der Landingpages vorstellen.
Fortgeschrittene Bounce-Lösungen erweitern diese Möglichkeiten noch um eine
URL-basierte Pattern-Matching-Logik. So kann man beispielsweise bestimmen, dass
Umleitungen nur erfolgen sollen, wenn sie beispielsweise mit /product/
oder
/news/
beginnen, fashion
in der URL haben und auf /sales/
enden. Auf diese
Art können die Umleitungen der Absprünge auf bestimmte Bereiche der Seite
eingegrenzt und gezielt verarbeitet werden.
Dies ist insbesondere hilfreich, wenn man mit mehreren Landingpages gleichzeitig arbeiten möchte. So kann man bei sehr divergenten Inhalten zielgerichtet unterschiedliche Ansprachen vornehmen.
Die Premiumlösungen können sogar noch weitere Informationen des HTTP-Headers beachten. Beispielsweise können diese ausgehend vom Referrer für Besucher von Google eine andere Landingpage anzeigen, als wenn der Besucher von einer Facebook-Ad kommt. Und sollte sein Browser übermitteln, dass er englische Inhalte präferiert, könnte er auf eine spezielle englische Landingpage umgeleitet werden.
Kann man auch nicht umleiten?
In manchen Kontexten ist es sinnvoll, einen abspringenden Besucher einfach ziehen zu lassen. Wer gerade intensiv die Datenschutzbestimmung und das Impressum gelesen hat und von diesen Seiten abspringt, wird sehr wahrscheinlich nichts kaufen. Auch kommt es immer wieder vor, dass bestimmte Bereiche, Produkte, Texte oder Angebote auf Grund von Verträgen nicht weiter beworben werden dürfen. Dies kann z. B. durch Markenvorgaben, Exklusivverträge oder rechtliche Einschränkungen notwendig sein, insbesondere bei regulierten Produkten oder Wettbewerbsverboten.
Fortgeschrittene Bounce-Marketing-Lösungen bieten für all diese Situationen Ausschlussregeln an. Damit lässt sich definieren, wann nicht umgeleitet wird.
Die Premiumlösungen kombinieren das mit der URL-basierte Pattern-Matching-Logik und der HTTP-Header-Nutzung, die wir bereits von den Umleitungsregeln kennen.
Mit diesen Premiumfunktionen können weitere Anforderungen umgesetzt werden. Relativ häufig findet man beispielsweise den Ausschluss bestimmter Traffic-Quellen. Auch der Traffic-Ausschluss bestimmter Affiliate-Publisher ist ein regelmäßiger Fall, um etwaige Sorgen bestehender performance-basierter Kooperationen zu mitigieren.
Einige Bounce-Marketing-Lösungen bieten sogar den Ausschluss nach Geräte-Typ an. So kann konfiguriert werden, dass beispielsweise Desktop-Traffic ausgeschlossen, aber Mobile-Traffic bedient wird. Dies ist eine häufige Konstellation, wenn Websitebetreiber ihre existierende Exit-Intent-Lösung allein betreiben wollen. In dem Fall wird der Desktop-Traffic ausschließlich durch Exit Intent angesprochen, während Mobile- und Tablet-Traffic via Bounce Marketing angesprochen werden.
Kann man mehrere Umleitungen verhindern?
Es gibt Besucher, die mehrfach hintereinander von deiner Website abspringen. Dies ist ein klassischer Fall bei Recherche und Orientierungs-Intentionen. Ein typisches Beispiel kommt aus dem Fashion-Bereich: Auf der Suche nach dem perfekten Outfit kommt der Besucher mehrfach auf deine Seite - und springt mehrfach von ihr ab.
Das führt zu der Frage: Sollte er jedes Mal die Landingpage sehen? Könnte eine so intensive Ansprache nicht störend werden?
Die Antwort muss individuell gefunden werden. Aber gute Bounce-Lösungen haben einen integrierten und konfigurierbaren Spam-Schutz. Dieser erlaubt die Definition eines Zeitraumes, in dem der Nutzer nach einer Umleitung zu einer Landingpage kein weiteres Mal umgeleitet wird.
Im Fachjargon ist dies eine TBR
(Time Between Redirects). Sie definiert den
minimalen zeitlichen Abstand zwischen zwei Umleitungen desselben Nutzers beim
Absprung von derselben Seite.
Aber da TBR etwas umständlich in der Sprache ist, hat sich schlicht "Spam-Schutz" durchgesetzt. Denn wer schützt seine Besucher nicht gerne vor Spam?
Die Landingpage
Am Ende der Absprungerkennung, direkt nach der Umleitung, sieht der gerettete Besucher eine Landingpage. Was erst mal banal klingt, ist allerdings von absolut entscheidender Bedeutung. Denn hier gilt es, die unerfüllte Intention des Nutzers doch noch zu erfüllen, den Absprung aufzufangen und den Besucher zum Kunden zu machen.
Deshalb betrachten wir nun die zwei Kategorien von Landingpages und gehen dann in deren Aufbau und Inhalt.
Statisch VS Dynamisch
Landingpages sind entweder statisch oder dynamisch. Bei statischen Lösungen wird immer derselbe Inhalt angezeigt. Bei dynamischen Inhalten wird nach verschiedenen Kriterien entschieden, was der Nutzer angezeigt bekommt. Doch wann ist welche Variante geeignet?
Statische Landingpages sind schnell entwickelt, performant und äußerst fokussiert. Sie funktionieren sehr gut, wenn es wenige Varianz für die Gründe des Absprunges gibt. Bei wenigen Artikeln im E-Commerce-Shop oder nur einer kleinen Menge redaktionellen Inhalte reicht diese Form von Landingpage völlig. Auch sind dann keine weiterführenden Daten für z. B. personalisierte Ansprächen nötig und möglich.
Durch die geringen Möglichkeiten und den starken Fokus sind die Anforderungen für den Betrieb statischer Landingpages entsprechend gering. Es ist kein Produkt-Datenfeed nötig, keine Sitemap, keine Updates redaktioneller Inhalte - nichts. Das bedeutet aber auch, dass jede Änderung an den vorgestellten Inhalten manuell übertragen werden muss.
Dynamische Landingpages sind das genaue Gegenteil davon. Je nach Absprungseite können vollständig unterschiedliche Inhalte angezeigt werden. Und die Art der Inhalte wiederum fächert sich noch weiter auf - doch dazu später mehr. Diese Landingpages müssen zwar seltener manuell nachgepflegt werden. Sie benötigen aber eine Infrastruktur, um sie mit allen neuen Informationen zu versorgen. Preis-Updates, Sortimentsänderungen, neue redaktionelle Inhalte, entfernte Inhalte, Aktualisierungen - dynamische Landingpages müssen das alles wissen. Je größer das Angebot, desto komplexer wird es, diese zu betreiben. Je häufiger es Updates gibt, beispielsweise durch automatisierte Preisanpassungen oder Lagerbestand-Updates, desto aufwändiger wird der Verarbeitungsprozess.
Dieser Aufwand bringt aber auch entsprechende Vorteile, wobei die prägnantesten folgende sind:
- Empfehlungen ausschließlich von verfügbaren Inhalten mit aktuellen Informationen
- Kontext- oder user-sensitive Angebote und Ansprachen
- Besondere Gestaltung bei saisonalen Effekten, Feiertagen usw.
- Ergebnis-Modifikation, z. B. für verstärkte Sales bzw. Cross- und Up-Sales
Fortgeschrittene Bounce-Marketing-Lösungen bieten weiterhin die Möglichkeit, die dynamischen Ergebnisse zu optimieren. Durch sogenannte "Recommendation Modifier" können beispielsweise Inhalte ausgeschlossen oder gepusht werden.
Noch granularer sind "Context Sensitive Recommendation Modifier". Diese können auf Basis der Attribute der Absprungsinhalte dynamische Änderungen vornehmen. Ein typisches Beispiel: Ein Besucher einer Fashion-Seite springt von der Produktseite eines Rockes ab, deshalb werden auf der Landingpage nur Röcke für Frauen angezeigt. So umgeht man häufig unerwartete Nebeneffekte wie den Schottenrock als Vorschlag.
Die Bounce-Marketing-Lösungen haben hier je nach Konzept und technischer Reife unterschiedliche Möglichkeiten und Fachbegriffe. Es empfiehlt sich daher, die Lösungen entsprechend zu evaluieren.
Doch wann sollte nun was genutzt werden? Eine dynamische Landingpage gilt als sehr empfehlenswert, wenn:
- es viele Inhalte oder Produkte gibt. Je nach Inhalt oder Struktur liegt die Obergrenze irgendwo zwischen 10 und 50. ODER
- sich die Inhalte häufig ändern. ODER
- die Inhalte der Landingpage regelmäßigen Aktionen oder dynamischen Regeln unterliegen müssen.
Die Erfahrungswerte zeigen, dass dynamische Landingpages in der Regel doppelt bis dreimal so gut konvertieren wie statische Landingpages.
Hier noch einmal eine Vergleichsübersicht:
Kriterium | Statische Landingpage | Dynamische Landingpage |
---|---|---|
Inhalt | Immer gleich | Inhalt variiert je nach Absprungskontext |
Entwicklung | Schnell und einfach | Aufwändiger, da Datenquellen angebunden werden müssen |
Wartung | Manuell, punktuell | Automatisiert, aber technisch komplexer |
Personalisierung | Kaum möglich | Hoch; Inhalte können nutzer- oder kontextbezogen angepasst werden |
Datenabhängigkeit | Keine Anbindung nötig | Abhängig von Feeds, APIs oder internen Systemen |
Relevanz bei großem Sortiment | Gering; Inhalte schnell generisch | Hoch; kann relevante Produkte/Angebote individuell aussteuern |
Conversionrate (typisch) | Niedriger (Basisniveau) | Höher (im Schnitt 2-3x mehr als statische Variante) |
Saisonale Anpassung / Aktionen | Nur manuell | Automatisch steuerbar, z. B. via Kampagnen-Logik |
Typischer Einsatzbereich | Kleine Websites | Große Shops, Blogs, Zeitschriften, häufige Änderungen, viele Segmente oder Zielgruppen |
Aufbau und Inhalt
Die Kernaufgabe der Landingpage ist die erneute Ansprache des gerade verlorenen Besuchers – aber diesmal erfolgreich!
Natürlich ist die Fragestellung, wie der Aufbau und Inhalt dieser Kernkomponente zu erfolgen haben, nur äußerst individuell zu beantworten. Daher stecken wir hier nur den Rahmen ab, der durch eine kompetente Beratung ausgefüllt werden muss.
Beim Aufbau muss festgelegt werden: CI-konform oder anders? Manche Websites haben strikte Vorgaben zur Wahrung der Corporate Identity, insbesondere, wenn es sich um etablierte Marken handelt. Andere Betreiber fokussieren sich mehr auf Wirkung als auf Marke. Wieder andere nutzen die Landingpage für Kooperationen oder Bewerbungen anderer angehöriger Marken. Auch wenn in den meisten Fällen die CI-Variante sinnvoller ist - man kann und man darf sich je nach Fall auch außerhalb dieser Regeln bewegen.
Letztlich zählt zu dieser Fragestellung auch, wie stark der Bruch sowie die erneute Ansprache kommuniziert werden sollen. Vielen Besuchern fehlt ein starkes situatives Bewusstsein. Wenn diese Gruppe auf den Zurück-Button klickt und auf eine CI-konforme Landingpage umgeleitet wird, bemerken diese den Wechsel meist nicht einmal.
Dennoch sind Abweichungen vom CI durchaus sinnvoll. Strategisch muss bedacht werden, dass die Besucher die Seite verlassen haben, weil ihre Intention nicht erfüllt wurde. Ein klassisches Beispiel im Fashion-Bereich ist der Absprung von einem Kleidungsstück. Häufig überzeugen der Schnitt, der Preis, die Größe oder Farbe nicht - die Intention, neue Kleidung zu kaufen, ist aber unverändert. Entsprechend sollten auf der Landingpage die Produkte in den Vordergrund gerückt werden. Dasselbe gilt auch für redaktionelle Inhalte, Formulare und alle anderen Inhaltsarten. Der Fokus der Zweitansprache muss auf der unerfüllten Nutzerabsicht liegen. Alles andere stört. Typische Designelemente wie Hero-Grafiken, umfangreiche Navigation, Logos, Banner, Filter oder andere Elemente reduzieren nachweislich die Wirksamkeit der Ansprache.
Diese Feststellung nimmt die Antwort auf die Frage nach dem Inhalt bereits vorweg. E-Commerce-Anbieter sollten ihre Produkte in den Vordergrund rücken, Tourismus und Jobportale entsprechend ähnliche Locations und Angebote. Hier hilft es enorm, Rücksprache mit Marketing und Vertrieb zu halten. Diese wissen aus Erfahrung, was gut funktioniert, und können statische Landingpages entsprechend gut befüllen. Dynamische Landingpages hingegen benötigen diesen Aufwand nicht. Je nach gewählter Lösung übernimmt ein Programm oder eine KI die Anzeige der Inhalte und optimiert diese dynamisch. Entsprechend sind dynamische Inhalte häufig deutlich überzeugender.
Dynamische Inhalte gliedern sich grob in kontextuelle und individualisierte Empfehlungen. Bei kontextuellen Empfehlungen wird rein auf Basis des verlassenen Inhaltes entschieden. Wird beispielsweise von einem Produkt abgesprungen, können ähnliche Produkte, verwandte Produkte oder Cross- und Up-Sell-Produkte angezeigt werden. Gerade bei vielen neuen Besuchern ist diese Art Landingpage besonders effektiv, da sie nahe an der Nutzerintention bleibt.
Individualisierte Empfehlungen hingegen sind Ansprachen auf Basis des Nutzers. Durch verschiedene Tracking-Verfahren, und ggf. die Zusammenführeng von Daten, können Benutzerprofile erstellt werden und Nutzer auf Basis von Personas oder individuellen Erkenntnissen angesprochen werden. Je nach Lösung sind hier unterschiedliche Tiefen und Umfänge möglich. Diese Verfahren funktionieren entsprechend gut, wenn sich viele Daten über die Besucher sammeln lassen oder wenn es sich um wiederkehrende Besucher handelt. Bei diesen Lösungen ist eine genaue Prüfung der DSGVO-Einhaltung allerdings Pflicht.
Als letzte Anmerkung noch eine kleine Überraschung: Es muss immer geprüft werden, ob die Landingpage auch Inhalte bei aktiviertem Adblocker zeigt. In Deutschland nutzen fast 45 % der Internetnutzer einen Adblocker. Es ist ein grober Patzer, wenn man Abspringer auf eine Landingpage umleitet, aber deren Inhalt nicht angezeigt werden kann! Eine andere Variante des Kernsatzes: Der Fokus der Zweitansprache muss auf der unerfüllten Nutzerabsicht liegen!
Die KPIs zur Erfolgsmessung
In vielen Bereichen gilt: Was nicht gemessen wird, kann auch nicht verbessert werden. Manche kennen auch ihn auch in der Abwandlung: Was nicht gemessen werden kann, kann auch nicht verbessert werden. Entsprechend ist es wichtig, relevante Leistungskennzahlen bzw. KPIs zu definieren, zu messen und zu verbessern.
Um die eingesetzte Bounce-Marketing-Lösung sinnvoll beurteilen zu können, muss eine Reihe von KPIs erfasst werden. Das sind zum einen KPIs der Website selbst, zur Beurteilung der Umleitungen:
KPI | Bedeutung |
---|---|
Page Impressions | Auch Page View oder Seitenaufruf genannt. Damit kann eingeschätzt werden, wie viele Seiten die Besucher aufrufen |
User-Sessions | Wie viele Besucher die Seite aufrufen |
Absprünge | Die absolute Anzahl von Absprüngen |
Absprungrate | Der prozentuale Anteil von Absprüngen in Relation zu User-Sessions |
Umgeleitete Absprünge | Anzahl der abspringenden Nutzer, die zur Landingpage umgeleitet wurden. |
Nicht umgeleitete Absprünge | Anzahl abspringender Nutzer, die nicht umgeleitet wurden |
Die Page Impressions und User Sessions geben einen Überblick über den normalen Traffic auf der Seite. Das ist wichtig, da Bounce-Marketing-Lösungen auf bestehendem Traffic skalieren. Wird hier ein Missverhältnis deutlich, ist dies ein Hinweis für ein technisches Problem oder eine schlechte Konfiguration. Auch Fluktuationen in der Leistung der Landingpage lassen sich häufig mit Schwankungen der Besucherströme erklären.
Die Absprünge bzw. entsprechend die Absprungrate gibt dir eine Vorstellung über das Ausmaß des Problems. Eine Website mit 90 % Absprungrate hat natürlich ganz andere zu erwartende Bounce-Marketing-Erfolge als eine mit 10 %. Aber auch 10 % können je nach Größe oder Zielgruppe eine relevant hohe Zahl sein und den Einsatz einer Bounce-Marketing-Lösung rechtfertigen.
Die Anzahl der erfolgreichen Umleitungen bzw. nicht erfolgten Umleitungen indiziert hauptsächlich zwei Sachen:
- Die Häufigkeit, mit der die Besucher den Zurück-Button des Browsers klicken
- Integrationsprobleme
Schließt ein Besucher das Browserfenster oder den Tab deiner Website, kann keine Bounce-Marketing-Lösung greifen. Dies ist je nach Profil der Besucher unterschiedlich stark ausgeprägt. Die absolute oder prozentuale Anzahl tatsächlicher Umleitungen gibt einen entsprechenden Überblick über die realen Verhältnisse.
Sind die Zahlen fehlender Umleitungen allerdings zu hoch oder - noch häufiger - steigen sprunghaft an, indiziert dies ein technisches Problem. Bounce-Marketing-Lösungen setzen die Integration eines kurzen JavaScript-Snippets voraus. Fehlende Umleitungen können eine fehlerhafte Integration oder aber Konflikte mit anderen JavaScript-Dateien bedeuten. Hier gilt es schlicht, die Zahlen zu überwachen und bei Bedarf die korrekte Funktionsweise zu überprüfen.
Neben diesen allgemeinen KPIs gibt es spezifische Kennzahlen für Bounce Marketing. Diese richten sich nach Art und Branche deiner Website. Im Folgenden eine Liste typische Vertreter, welche direkt oder indirekt über den Erfolg der eingesetzten Bounce-Marketing-Lösung berichten:
KPI | Bedeutung |
---|---|
Bounce-To-Buyer-Rate | Prozent der abspringenden Besucher, welche über die Landingpage zurück zu einem Kauf konvertiert wurden |
Bounce-To-Lead-Rate | Prozent der abspringenden Besucher, welche über die Landingpage zurück zu einem Lead konvertiert wurden |
Bounce-To-Main-Rate | Prozent der abspringenden Besucher, welche über die Landingpage zurück zur Hauptseite geführt wurden |
Nach den reinen für Bounce Marketing spezifischen KPIs gibt es noch die etablierten KPIs, welche hier aber zusätzlich spezifisch im Kontext der Landingpage gemessen werden. Ein E-Commerce-Shop misst üblicherweise die Conversion-Rate. Die Conversion-Rate der geretteten Besucher ist in der Regel aber eine andere, in vielen Fällen liegt sie sogar etwas höher als die eigentliche. Daher hilft es, diese KPIs sowohl für die Website als auch auf Basis der Landingpage-Ergebnisse zu messen und zu vergleichen. Dies sind insbesondere, aber nicht ausschließlich:
- Conversion-Rate
- Customer Acquisition Costs
- Customer Lifetime Value
- Customer Retention Rate
- ROAS
Der einfache Einsatz einer Bounce-Marketing-Lösung benötigt keine tiefgehende KPI-Betrachtung. Die Wirksamkeit ist sofort in den finalen KPIs wie Sales, Leads oder Views erkenn- und messbar. Große Teams mit dynamischen Landingpages und komplexen Setups können aber durch die Überwachung der KPIs die Wirksamkeit ihrer Maßnahmen und die gleichbleibend hohe Performance sicherstellen.
Aufwand der technischen Integration
Du hast dich dafür entschieden, eine Bounce-Marketing-Lösung zu nutzen. Doch bevor du einen Anbieter wählst, stellt sich die ewige Ressourcenfrage: Wie viel Aufwand wird das mit sich bringen? Und welches interne Fachwissen ist dafür nötig?
Folgende drei Arten
- Manuelle Integration eines JavaScript-Snippets
- Nutzung eines Google Tag Manager Template
- Integration via Mastertag eines Affiliate-Netzwerkes haben sich etabliert.
Jede Bounce-Marketing-Lösung benötigt ein JavaScript-Snippet auf deiner Website. Die einfachste und umständlichste Lösung ist die manuelle Integration derselben. Die verschiedenen Anbieter stellen eine Dokumentation zur Verfügung, um dich dabei zu unterstützen. Viele setzen eine Integration voraus, welche Parameter wie z. B. die Produktkennung übermittelt. Die einfachste Variante ist schlichtes Kopieren und Einfügen weniger Zeilen Code in den HTML-Header.
Aufwand und Fachwissen hängen entsprechend von der nötigen Variante ab. Lösungen, welche mit weiteren Daten kombiniert werden müssen, benötigen - wenn die Daten korrekt im Shop vorliegen - ca. 30 Minuten Aufwand für einen Entwickler. Reine "Kopieren und Einfügen"-Lösungen können vom Programmierer bis hin zum Redakteur entweder im HTML-Template oder je nach Shopsystem im Adminbereich innerhalb von fünf Minuten integriert werden.
Ist der Google Tag Manager im Einsatz, sollte geprüft werden, ob der Anbieter der Bounce-Marketing-Lösung ein Community Template hinterlegt hat. Diese sind so einfach wie andere Templates mit wenigen Klicks zu integrieren. Somit kann ohne jeden Entwickler der Code durch die Tag-Manager-Verwaltung integriert werden.
Bist du Teil eines Affiliate-Netzwerkes, kann die Integration sogar noch einfacher sein. Viele etablierte Netzwerke übernehmen die Integration über ihr Mastertag. Bounce-Marketing-Anbieter sind ein fester Bestandteil in der täglichen Arbeit als Publisher und arbeiten eng mit den Affiliate-Netzwerken zusammen.
Manche Netzwerke bieten sogar "1-Klick-Installationen" an. Das bedeutet, du kannst selbst mit nur einem Klick die vollständige Integration einer Bounce-Marketing-Lösung durchführen – und mit einem Klick auch wieder rückgängig machen. Dies ist entsprechend die einfachste und schnellste aller Varianten.
Der Aufwand kann also alles zwischen 5 und 30 Minuten in Anspruch nehmen, wenn keine individuellen Setups oder Besonderheiten benötigt werden. Zur leichten Übersicht hier noch mal gegenübergestellt:
Integrationsweg | Aufwand | Rollenprofil | Zeitaufwand |
---|---|---|---|
Manuelles JavaScript-Snippet | Mittel | Entwickler / CMS-Admin | 5–30 Minuten |
Google Tag Manager (Template) | Gering | Marketing / Redakteur | 2–5 Minuten |
Affiliate-Netzwerk / Mastertag | Minimal | Affiliate-Manager / Agentur | 1 Klick |
Kosten und Preismodelle
Die Kosten einer Bounce-Marketing-Lösung hängen natürlich vom gewählten Anbieter ab. Wir geben hier daher einen Überblick der existierenden Preismodelle. Welcher Anbieter welches Modell empfiehlt, kannst du direkt beim jeweiligen Anbieter erfragen.
Hier eine Übersicht über typische Modelle:
Modell | Bedeutung |
---|---|
CPO | Cost per Order |
CPL | Cost per Lead |
CPC | Cost per Click |
CPR | Cost per Redirect |
Fixed Fee | Feste Gebühr pro definiertem Zeitraum |
CPO und CPL sind typische erfolgsabhängige Abrechnungsmodelle, die häufig im Affiliate- und Performance-Marketing verwendet werden. In der Regel wird eine Provision für jede Bestellung oder Lead vereinbart. Bei komplexen Setups können ebenso komplexe Vereinbarungen getroffen werden. Unterschiedliche Provisionshöhen staffeln sich nach Warengruppen, Ausschlüssen für Artikel mit geringer Marge oder Sonderzahlungen beim Erreichen bestimmter Kennzahlen.
CPC und CPR sind deutlich seltener gewählte Kostenmodelle. Hier wird per Klick auf die Landingpage bzw. per Redirect zur Landingpage abgerechnet. Dies kommt typischerweise zum Einsatz, wenn CPL und CPO nicht möglich oder gewollt sind.
Einige Anbieter von Bounce-Marketing-Lösungen bieten auch "Fixed Fee"-Modelle an. Dies sind Festpreismodelle, in denen eine bestimmte Summe meist pro Monat bezahlt wird. Dies bietet sich immer dann an, wenn die Leistung starken saisonalen Schwankungen unterliegt, sehr wenige, aber hochpreise Waren verkauft werden, schwer bis gar nicht messbare Erfolgsmetriken genutzt werden müssen oder um ganz einfach gut kalkulierbare Kosten zu haben. Häufig sind Festpreisangebote nach einer bestimmten Laufzeit verhandelbar, um die Kosten auf Anbieterseite fair bestimmen zu können.
Darüber hinaus existieren zahlreiche Varianten mit z. B. Sockelgebühren, Extraleistungen, Onboarding und Ähnlichem. Viele Anbieter bieten aber auch die einfachste Variante via CPO an, so dass man mit einem einfachen, rein performance-basierten Modell starten kann. Über alles Weitere kann man dann später mit mehr Erfahrung verhandeln.
Strategische Entscheidung rund um die Nutzung
Eine Bounce-Marketing-Lösung erlaubt eine Nutzung ohne jede strategische Entscheidung und führt trotzdem zu einem guten Ergebnis. Man kann also auch mit geringem Aufwand zufrieden sein. Große Teams, Unternehmen und Marken geben sich in der Regel damit aber nicht zufrieden, sondern arbeiten mit umfangreichen strategischen Überlegungen und davon abgeleitete Entscheidungen. Aus diesem Grund geben wir hier nur eine grobe Übersicht über Entscheidungsgebiete. Ob diese für dich in Betracht kommen, worauf sie sich stützen und wie die Entscheidung am Ende ausfällt, bleibt deine individuelle Aufgabe.
Wir haben zuerst die Zieldefinition sowie etwaige Zielkonflikte:
Was genau soll durch Bounce Marketing erreicht werden?
- Sales steigern?
- Leads generieren?
- Kampagnen-ROI erhöhen?
- Kampagnen-Kosten senken?
- usw.
Welche möglichen Zielkonflikte gibt es mit anderen Abteilungen?
- Sales / Performance will schnelle Conversion
- Brand / UX besteht auf exakte CI-Einhaltung
- Compliance hingegen will das Tracking verhindern
Welche zusätzlichen Anforderungen existieren?
- Anbindung an externe oder eigene Tracking-Lösung?
- Integration in den eigenen Shop/CMS/System?
- Feedbackschleifen zur Optimierung?
In großen Unternehmen muss die Frage geklärt werden, wie eine Bounce-Marketing-Lösung in der Unternehmensstrategie verankert wird. Das wirft typischerweise Fragen auf wie:
- Gehört Bounce Marketing ins Performance-Team, ins CRM, ins Marketing oder zur Agentur?
- Ist die eingesetzte Lösung ein Testlauf oder Teil der langfristigen Wachstumsstrategie? Welche Parameter müssen im Falle eines Tests erfüllt werden?
- Gibt es Synergien mit Exit-Intent, Retargeting, Onsite-Personalisierung?
- Wie kann das Setup am besten skalieren?
Bei der Entscheidungsfindung ist es außerdem wichtig, sich vorher auf Evaluationskriterien zu einigen. Was muss ein Anbieter leisten, um für dich geeignet zu sein? Das könnten Kriterien sein wie:
- Verpflichtende Features wie dynamische Landingpages, keine Nutzerdaten-Erhebung usw.
- KPI-Transparenz
- White-Label-Fähigkeit
- Technische Kapazitäten
- Reaktionszeiten
- Ausgaben-Capping
Das Thema "Strategie" ist nicht nur individuell, sondern auch äußerst wichtig. Es ist der Hebel für einen langfristigen Erfolg. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, den für dich besten Anbieter einer Bounce-Marketing-Lösung zu finden!
DSGVO und Datenschutz
Auch Datenschutz ist ein wichtiger Punkt in der Nutzung einer Bounce-Marketing-Lösung. Die Details hängen vom individuellen Setup ab. Wir gehen hier daher auf die typischen Varianten ein. Generell empfehlen wir aber eine individuelle Prüfung, um rechtlich abgesichert zu sein.
Jede etablierte Bounce-Marketing-Lösung setzt voraus, dass ein JavaScript-Snippet integriert wird. Dieses kommuniziert in der Regel mit dem Anbieter der Lösung und übermittelt Daten. Egal, um welche Daten es sich handelt: Bei der Übermittlung muss technisch bedingt die IP-Adresse übermittelt werden. Im Sinne der DSGVO handelt es sich dabei um personenbezogene Daten, die so dem Anbieter offengelegt werden. Dies ist in jedem Fall zustimmungspflichtig. Ohne entsprechenden Konsens durch z. B. das Cookie-Banner oder ein CMP darf das Skript des Anbieters nicht ausgeführt werden!
Bei dynamischen und personalisierten Landingpages werden weiterhin Daten des Besuchers verarbeitet. Diese werden meist schon während des Surfens auf deiner Website erhoben und dem Anbieter übermittelt. Dies setzt natürlich erst recht eine umfassende Information sowie die Zustimmung des Nutzers zu diesem Tracking voraus.
Bei Lösungen im Performance- bzw. Affiliate-Marketing werden auf der Landingpage Tracking-Links über die jeweils genutzten Affiliate-Netzwerke gesetzt. Für ein korrektes Tracking muss der Nutzer im Cookie-Consent die Erlaubnis auch für die Netzwerke gegeben haben.
Damit haben wir eine umfangreiche Spannbreite von Lösungen im rechtlichen Rahmen. Auf einer Seite stehen User-Tracken, Verhalten und Conversions-Auswertungen sowie übermittelte IP-Adressen. Auf der anderen Seite hingegen steht lediglich die übermittelte IP-Adresse.
In allen Fällen ist entsprechend ein Auftragsverarbeitungsvertrag (AVV) nötig. Die einzige Ausnahme stellen derzeit Einbindungen über etablierte Affiliate-Netzwerke dar, da diese in der Regel bereits eigene vertragliche Rahmenbedingungen (inkl. AVV) bereitstellen. Dort ist der rechtliche Rahmen in der Regel schon durch die Netzwerke geklärt und vorgegeben. Bei Abweichungen vom Standard-Setup empfiehlt sich aber auch hier die Konsultation eines spezialisierten Anwalts.
Datenarme Lösungen haben im Alltag den großen Vorteil, dass sie mit sehr viel weniger regulatorischem und organisatorischem Aufwand verbunden sind. Der Anbieter einer Bounce-Marketing-Lösung und du als Websitebetreiber müssen sehr viel weniger Ressourcen in ein ausreichend hohes Schutzniveau investieren. Und im Worst-Case-Szenario ist der Schaden erheblich geringer. Da die DSGVO die Verantwortung für Schutzmaßnahmen und etwaige Schäden deutlich erweitert hat - und alle Beteiligten in der Datenkette standardmäßig einbezieht -, ist ein geringer Datenumfang ein entscheidender Vorteil.
Die Verwendung datenarmer Lösungen bedeutet im Alltag den Verzicht auf wertvolle Personalisierung sowie andere funktionale Einschränkungen. Allerdings zeigen viele Vergleiche, dass rein kontext-sensitive Angebote eine fast identische Leistung in den Kern-KPIs erbringen. In den meisten Fällen gibt es entsprechend keinen Trade-Off, sondern lediglich eine Präferenz im Hinblick auf die eigene Unternehmensstrategie.
Monitoring und Betrieb
Wie jede eingesetzte Technik oder Strategie sollte auch eine Bounce-Marketing-Lösung ins Monitoring integriert werden.
Den operativen Betrieb selbst übernehmen in der Regel die Anbieter der Bounce-Marketing-Lösung. Solltest du in Erwägung ziehen, den Betrieb selbst sicherzustellen, lies dazu gerne das dazugehörige Kapitel. [TODO: Link einfügen]
Typischerweise sollten die Kern-KPIs durch ein Monitoring erfasst und ausgewertet werden. Das spontane Abfallen der Umleitungsanzahl oder Conversions kann auf technische Probleme bei den Umleitungen hinweisen.
Auch die Landingpage selbst sollte permanent geprüft werden. Während bei statischen Landingpages die Aktualität sichergestellt sein muss, gilt dies bei dynamischen Landingpages für den gesamten Prozess. Das umfasst unter anderem, dass:
- alle Datenquellen verfügbar und aktuell sind
- alle Systeme fehlerfrei miteinander kommunizieren
- der Absprungskontext korrekt erkannt wird
- das Tracking fehlerfrei und vollständig arbeitet
Je komplexer das Setup, desto mehr Fehlerquellen können sich einschleichen. Die etablierten Bounce-Marketing-Lösungen sind in der Regel sehr resilient gebaut und erkennen viele Fehler auch frühzeitig. Aber gerade bei langen Laufzeiten schleichen sich unerwartete Fehler ein – einfach, weil bis dahin alles fehlerfrei lief.
Ein durchdachtes Monitoring erkennt solche Probleme frühzeitig.
Testing und Optimierung
Die Optimierung von Landingpages kann deren Wirksamkeit enorm verbessern. Sobald ein gewisser Besucherstrom überschritten wurde, lohnt sich die Investition in eine strategische Optimierung schnell.
Bei dynamischen Landingpages hilft es, die Qualität der Inhalte pro Produkt zu prüfen. Bei Mischsortimenten sollte sichergestellt werden, dass die Vorschläge dies berücksichtigen. Allgemeine Anzeigen von z. B. Bestsellern, Sales- oder Top-Artikeln sind gut, ein konkreter Kontext im Rahmen des abgesprungenen Produktes oder redaktionellen Inhaltes ist aber meist besser.
Auch die Geschwindigkeit, mit der die dynamischen Landingpages aktualisiert werden, ist wichtig. Wenn Änderungen zu lange benötigen, bis sie sich in den Ergebnissen spiegeln, sind die Ergebnisse nicht optimal.
Je nach Sortiment und Inhalt bietet sich auch die Prüfung von Recommendation Modifiern [TODO: Link drauf] an. Dadurch können die Ergebnisse weiter optimiert werden.
Aber auch einfache Anpassungen wie die konkrete Wortwahl bei der Nutzeransprache können große Auswirkungen haben.
Je nach individuellen Gegebenheiten ist dies auch der richtige Zeitpunkt, um über den Einsatz multipler Landingpages nachzudenken. So können die Ansprachen der geretteten Besucher noch gezielter und somit conversion-stärker vorgenommen werden.
Sicherheits- & Compliance-Aspekte
Die Nutzung einer Bounce-Marketing-Lösung ist erstaunlich einfach. Aber in der heutigen komplexen Welt haben selbst einfache Sachen Sicherheits- und Compliance-Aspekte. Wir beleuchten die wenigen relevanten Punkte in den folgenden Abschnitten.
Serverstandort, Datenschutz, AVV-Pflicht
Den Datenschutz haben wir bereits eingehend in einem eigenen Kapitel beleuchtet. Zusammengefasst gibt es eine breite Spanne von datenarmen bis datenintensiven Lösungen. Aus rechtlicher bzw. Compliance-Sicht sind datenarme Lösungen die bessere Wahl, aber korrekt verwendet sind auch datenintensive Lösungen eine valide Strategie. Mehr dazu findest du im Kapitel "DSGVO und Datenschutz".
Wenn du eine Bounce-Marketing-Lösung außerhalb der Affiliate-Netzwerke nutzt, achte darauf, einen Auftragsverarbeitungsvertrag (AVV) mit dem Anbieter abzuschließen. Bei Integrationen über Affiliate-Netzwerke ist dieser rechtliche Rahmen in der Regel bereits durch das Netzwerk abgedeckt.
Je nach Rechtsraum, in welchem du operierst, kann der Serverstandort des Anbieters einer Bounce-Marketing-Lösung durchaus relevant sein. Insbesondere cloudbasierte Lösungen mit Hosting außerhalb der EU benötigen eine sauber dokumentierte Rechtsgrundlage für die Datenübertragung sowie die ausdrückliche Zustimmung des Nutzers. Im Zweifel sollte hier ein spezialisierter Anwalt zu Rate gezogen werden.
Abgesehen von diesen allgemeinen Punkten bewegen sich alle weiteren Aspekte in sehr individuellen Setups und Vertragsvereinbarungen. Insgesamt gehört der Betrieb einer Bounce-Marketing-Lösung datenschutzrechtlich jedoch zu den vergleichsweise einfach umsetzbaren Methoden.
Auswirkungen auf Core Web Vitals und Render-Zeit
Core Web Vitals werden immer wichtiger, insbesondere, da sie einen relevanten Teil der Nutzererfahrung objektiv messbar machen. Viele Teams hinter Websites achten daher zurecht darauf, ob neue Services diese Erfahrung negativ beeinflussen.
Gerade die Integration von JavaScript-Snippets wird kritisch beäugt – und das aus gutem Grund! Je nach Snippet erhöht dies nicht nur die gesamte Ladezeit der Website, sondern kann auch das Laden und Rendern der Website negativ beeinflussen.
Zusätzlich kann je nach integriertem Snippet eine mögliche Sicherheitslücke integriert werden. Externe Snippets können ausgetauscht und für Angriffe gegen die Besucher einer Website genutzt werden.
Da jede Bounce-Marketing-Lösung technisch bedingt ein solches Snippet integrieren muss, gilt es, diese beiden Punkte vorher zu prüfen.
Generell können technisch moderne Bounce-Marketing-Lösungen mit dem
async
-Attribut integriert werden. Das bedeutet, dass der Browser nicht auf das
Skript warten muss und deine Website jederzeit anzeigen darf. Diese Methode
solltest du schlicht erwarten! Denn tritt ein Geschwindigkeitsproblem auf Seiten
des Anbieters einer Bounce-Marketing-Lösung auf, hat dies so keine negativen
Auswirkungen. Deine Seite kann selbst beim vollständigen Ausfall des Anbieters
weiterhin schnell im Browser angezeigt werden.
In der Natur externer JavaScript-Snippets liegt auch immer eine potenzielle Sicherheitsgefahr. Würde der Inhalt des Snippets ausgetauscht werden, könnte beispielsweise die gesamte Website vollständig geändert werden. Dies ist ein generelles Problem jeder externen JavaScript-basierten Lösung.
Professionelle Anbieter von Bounce-Marketing-Lösungen werden auf Nachfrage nicht nur den gesamten JavaScript-Code zur Prüfung bereitstellen, sie können auch den Prozess und die Maßnahmen schildern, die solche schweren Zwischenfälle erfolgreich verhindern.
Anforderungen bei Hosting durch den Kunden selbst
In der Regel hosten die Anbieter von Bounce-Marketing-Lösungen die Landingpages selbst. Die Prozesse sind häufig auf die schnelle Erstellung und den effizienten Betrieb der Seiten optimiert. Weiterhin muss der Kunde so sehr viel weniger Ressourcen aufwenden. Deshalb ist dies ein etablierter Standard.
Fast alle Anbieter erlauben aber auch das Hosting durch den Kunden selbst. Dabei gibt es verschiedene Kombinationen. Hier noch mal die Übersicht aller Varianten:
- Landingpage wird vom Anbieter erstellt und gehostet
- Landingpage wird vom Anbieter erstellt und vom Kunden gehostet
- Landingpage wird vom Kunden erstellt und vom Anbieter gehostet
- Landingpage wird vom Kunden erstellt und gehostet
Die Erstellung der Landingpage durch den Kunden setzt voraus, dass der Anbieter seine Inhalte per API zur Verfügung stellt. Ohne eine API-Anbindung liegt die vollständige inhaltliche Gestaltung der Landingpages beim Kunden. Dies ist zwar generell möglich, aber die meisten Anbieter sind auf eine erfolgreiche Ansprache abspringender Besucher deiner Website spezialisiert – denn eine direkte Erstansprache auf deiner Website unterscheidet sich deutlich von einer Zweitansprache auf einer Bounce-Marketing-Landingpage.
Beim Hosting - egal wo - stellt sich in der Regel die Frage, wie die Landingpage zu erreichen ist. Es gibt dabei drei typische Varianten:
- Der Anbieter stellt die gesamte URL bereit. Dies ist in der Regel eine Subdomain, die den Namen des Kunden enthält, aber unter Kontrolle des Anbieters steht
- Eine Subdomain des Kunden selbst
- Eine URL unterhalb der Kundenwebsite
Zur Verdeutlichung der Unterschiede hier Beispiele zu jeder Art:
Hosting-Modell | Beispiel-URL | Bemerkung |
---|---|---|
Anbieter stellt URL | https://kundenname.anbieter.de |
Keine technische Einrichtung nötig |
Subdomain des Kunden | https://landingpage.kundenname.de |
DNS-Konfiguration nötig |
Unterverzeichnis der Website | https://www.kundenname.de/landingpage |
Komplexeste Integration; evtl. Plugin nötig |
Bei der Verwendung einer Anbieter-URL muss in der Regel nichts auf deiner Seite eingerichtet werden.
Eine Subdomain hingegen setzt die Konfiguration von DNS-Einträgen voraus. Diese
können entweder direkt auf den Server des Anbieters verweisen oder einen
CNAME
-Eintrag nutzen. Stelle bei einem direkten Verweis sicher, dass dein
Anbieter IPv4 und IPv6 unterstützt. Entsprechend musst du A
und AAAA
für
die Subdomain konfigurieren.
Die URL unterhalb der Kundenseite ist am komplexesten zu integrieren. Vereinzelt haben Anbieter für spezifische Shop-Systeme Plugins geschrieben, welche das Problem allerdings automatisch lösen. In diesem Fall wäre die Integration wiederum sehr einfach.
Probleme und Lösungen beim Einsatz
Wie beim Einsatz jeder Technik können Probleme auftreten. Viele davon lassen sich sogar vermeiden. Wir fassen hier daher die häufigsten Probleme zusammen und geben Vermeidungs- und Lösungshinweise.
Website-Updates müssen kommuniziert werden
Wird die Landingpage durch den Anbieter einer Bounce-Marketing-Lösung betrieben, nutzt diese in der Regel Assets deiner Website. Bilder, CSS-Styles und JavaScript-Bibliotheken sind die klassischen Kandidaten. Bei einem Redesign oder gestalterischen Änderungen an deiner Website müssen diese Änderungen dem Anbieter mitgeteilt werden. Andernfalls kann es passieren, dass die Landingpage veraltet wirkt oder nicht mehr zum aktuellen Erscheinungsbild der Seite passt. Es kann sogar passieren, dass die Website völlig "kaputt" aussieht. Dies sollte unbedingt vermieden werden.
Das betrifft nicht nur das Layout, sondern auch übergreifende Inhaltsbereiche - also Navigation, Footer, Headergrafiken, Newsletter-Anmeldungen oder andere globale Elemente. Diese sind häufig Bestandteil des Landingpage-Templates, werden aber nicht automatisch aktualisiert. Daher sollten auch inhaltliche Änderungen außerhalb der eigentlichen Bounce-Ansprache rechtzeitig kommuniziert werden, um die Konsistenz der Nutzererfahrung zu gewährleisten.
Dynamische Datenquellen müssen gepflegt sein
Dynamische Landingpages von Bounce-Marketing-Lösungen basieren in der Regel auf
dynamischen Datenquellen. In den meisten Fällen ist dies ein
Produktdaten-Feed. Aber es kann zum Beispiel auch eine sitemap.xml
oder ein
anderes Format sein.
Grundlegend ist festzustellen, dass die Aktualität und Vollständigkeit der Datenquellen häufig unterschätzte Punkte sind. Stell dir einmal eine Fashion-Seite vor, auf deren Bounce-Marketing-Landingpage Produkte empfohlen werden, welche gar nicht mehr auf Lager sind. Selbiges gilt für andere relevante Attribute, wie zum Beispiel Preise, Namen, Beschreibungen, URLs, Inhalte usw.
Die Aktualität von Datenquellen ist daher ein entscheidender Qualitätsfaktor für die Ansprache auf dynamischen Landingpages. Diese Datenquellen können zusätzlich für eine Vielzahl weiterer Marketing-Methoden und andere Zwecke verwendet werden. Deshalb existieren sie häufig schon. Und falls nicht, lohnt sich ihre Erstellung und Pflege langfristig, da unmittelbar weitere Optimierungsmöglichkeiten erschlossen werden können.
Cookie-Banner, CORS und CSP
Die Themen Cookie-Banner, CORS und CSP-Regeln fallen thematisch wunderbar zusammen. Hier gibt es im Alltag häufig einige initiale Stolpersteine, welche aber schnell aus dem Weg geräumt werden können.
Ist eine Zustimmung für die Datenübertragung an einen Anbieter einer Bounce-Marketing-Lösung nötig, sollte ein Cookie-Banner entsprechend konfiguriert werden. Hier ist insbesondere sicherzustellen, dass es den Code der Lösung erst nach der Einwilligung lädt. Einige Cookie-Banner oder CMPs laden nach der Zustimmung die Seite neu oder wenden die Zustimmung erst auf der nächsten Seite an. Beide Varianten führen zu einer starken Reduzierung der Wirksamkeit. Bei einer korrekten Konfiguration wird direkt nach der Erteilung der Zustimmung der Code der Bounce-Marketing-Lösung geladen.
Die CORS(Cross-Origin Ressource Sharing)-Regeln definieren, welche Daten zwischen deiner Website und einer fremden Website übertragen werden dürfen. Viele Bounce-Marketing-Lösungen benötigen mindestens den Referrer beim Aufruf einer Website, um korrekt zu bestimmen, ob der Besucher auf deiner Website surft oder diese gerade betreten hat. Untersagt die CORS-Konfiguration dies, erscheint jeder Besucher, als würde er beim Klick auf den Zurück-Button des Browsers abspringen – und das, obwohl er gerade glücklich auf deiner Seite surft. Dadurch könnte er tatsächlich auf eine Landingpage umgeleitet werden, obwohl er gar nicht abspringt. Die korrekte Konfiguration der CORS-Regeln beugt diesem Fehler vor.
Die CSP(Content Security Policy)-Regeln definieren, welche Skripte auf deiner Website wie ausgeführt werden dürfen. Sind diese Richtlinien aktiv, müssen sie auch das JavaScript-Snippet deiner eingesetzten Bounce-Marketing-Lösung beinhalten. So ist sichergestellt, dass es auch ausgeführt wird.
Konflikte mit anderen Frameworks und Skripten
Viele Websites nutzen eine Reihe von anderen Diensten und Lösungen auf Basis von JavaScript. Leider liegt es in der Natur dieser Programmiersprache, eine Reihe von Problemen zu verursachen.
Im Rahmen von Bounce-Marketing-Lösungen kommt es immer wieder vor, dass sich einige Dienste nicht problemlos kombinieren lassen. Das bedeutet, dass - je nach spezifischer Integration - immer nur einer der Dienste oder die Bounce- Marketing-Lösung korrekt funktioniert. Manchmal ist es auch purer Zufall, welcher Dienst gerade funktioniert. In solchen Fällen sind die Umleitungen zur Landingpage gering.
Häufige Konfliktquellen sind Converify, Clarity und Intendly. Dieselben Probleme treten auch auf, wenn man die JavaScript Snippets mehrerer Bounce-Marketing-Lösungen gleichzeitig integriert.
Premiumanbieter von Bounce-Marketing-Lösungen haben für diese bekannten Problemfälle aber bereits Lösungen erarbeitet. Im Zweifelsfall unterstützen die Anbieter bei solchen Problemen in der Regel gerne.
SPA-Seiten
Seit einigen Jahren werden vermehrt Websites als Single Page Applications (SPA) in verschiedenen JavaScript-Frameworks umgesetzt. Ob dies sinnvoll ist oder nicht, soll hier nicht behandelt werden. Doch SPA-Seiten bringen einige unerwartete Probleme mit sich.
Bei "normalen" Websites (MPA - Multi Page Applications) ist es so, dass eine Unterseite bei einem Klick darauf komplett neu geladen wird. Bei SPAs wird nur der Inhalt nachgeladen und dynamisch ausgetauscht. Der Rahmen der Seite, typischerweise Navigation, Header und Footer, bleiben einfach erhalten.
Viele JavaScript-Snippets, wie z. B. Google Analytics, GTM, Matamo und etliche andere, werden aber ausgeführt, sobald die Seite fertig geladen ist. Bei MPAs ist das bei jedem Aufruf der Fall. Bei SPAs hingegen nur beim ersten Laden der Website - und danach nicht mehr. Dadurch werden alle später erhobenen Daten unvollständig oder inkonsistent.
Die meisten Dienstleister haben dafür Lösungen entwickelt. Das gilt natürlich auch für die Anbieter von Bounce-Marketing-Lösungen. Solltest du eine SPA betreiben oder deine Website auf eine SPA-Lösung umstellen, musst du diese spezielle Integration beachten.
Sprungmarken
Einige Websites arbeiten mit Sprungmarken, also mit Links, die auf einen anderen Bereich der aktuellen Website verweisen. Ein typisches Beispiel ist auf Wikipedia die Navigation bei längeren Artikeln. Mit einem Klick auf eine gewünschte Sektion "springt" der Browser nach unten und du sparst dir das Scrollen.
Technisch sind Sprungmarken Links. Und so löst ein Klick auf den Zurück-Button ein "Zurück-Event" aus, welches eine Bounce-Marketing-Lösung fälschlich zu einer Umleitung auslösen kann. Dabei wäre das korrekte Verhalten der Sprung zurück zum Link.
Die großen Anbieter haben Mechanismen entwickelt, um dieses Verhalten zu steuern. Solltest du Sprungmarken auf deiner Seite verwenden, wähle also am besten eine Bounce-Marketing-Lösung, die damit umgehen kann.
Chrome Bug
Chrome- oder Chrome-basierte Browser sorgen immer wieder für etwas Verwirrung. Denn wenn eine Umleitung durch eine Bounce-Marketing-Lösung erwartet wird, wird diese manchmal nicht ausgeführt. In anderen Situationen hingegen schon. Warum?
Chrome hat einen ursprünglichen Bug nun als Sicherheitsfeature reklassifiziert. Dieser erlaubt eine Umleitung unter Nutzung der HTML-5-History-API ausschließlich, wenn vorher eine Interaktion mit der Seite erfolgte.
"Interaktion" ist dabei etwas verwirrend definiert. Das Anklicken eines Cookie-Consent-Banners oder das Wegklicken eines Newsletter-Popups gilt als Interaktion. Danach kann eine Umleitung erfolgen. Der reine Aufruf der Seite oder das Scrollen auf dieser hingegen nicht.
Dieses Verhalten lässt sich nicht beeinflussen und hat durchaus seine Berechtigung. Bei der Analyse der Umleitungen solltest du diese Besonderheit aber bedenken. Sie bedeutet nämlich: Nicht alle Besucher lassen sich umleiten - selbst bei korrekter Konfiguration.
Unberechtigte Erwartungen und Sorgen beim Einsatz
Vor dem Einsatz einer Bounce-Marketing-Lösung gibt es meist eine große Hürde: zumeist völlig unberechtigte Sorgen. Aber auch einige Erwartungen können in der Realität nicht erfüllt werden. Im Folgenden sprechen wir die typischen Vertreter dieser Kategorie an.
Kannibalisierung
Eine große Sorge, insbesondere beim Einsatz von Performance-Marketing, ist die Kannibalisierung des Traffics. Was bedeutet das eigentlich?
Stell dir vor, dein Shop generiert jeden Monat konsequent und stabil 1.000 Sales durch Affiliate-Publisher. Du setzt nun eine neue Technik ein und am Ende des Monats stellt sie dir 250 weitere Sales in Rechnung. Auf den ersten Blick wirkt das wunderbar! Doch als du auf die Gesamt-Sales schaust, wunderst du dich: Es sind nur 1.050. Wie kann das sein? Bei einer Kannibalisierung wird der Erfolg einer Quelle auf eine andere umgeschrieben. Die neue Lösung "klaut" in dem Beispiel 200 Sales von deinem ursprünglichen Affiliate-Publishern. Diesen geht damit ihre Provision verloren, du wirst uninteressant für sie und sie kündigen die Zusammenarbeit mit dir. Danach stehst du plötzlich mit 850 Sales schlechter da als zuvor. Ein völlig unerwünschtes Szenario!
Dieser Sorge sehen sich Bounce-Marketing-Lösungen ausgesetzt, da sie im Performance-Marketing am Ende der Kette stehen. Sie arbeiten mit Traffic, den andere Kanäle zuvor generiert haben. Theoretisch könnten sie also Sales, die anderen zustehen, durch die typischen Last-Click-Konfigurationen übernehmen.
In der Realität ist dies aber nicht der Fall. Die tatsächlichen Zahlen der Last-Click-"Übernahmen" durch Bounce-Marketing-Lösungen liegen bei tatsächlichen Messungen deutlich unter 1 %.
Und selbst dafür gibt es weitere Lösungen. So etablieren sich immer mehr die sogenannten Multi-Touch-Attributionen. Diese wissen, dass erst die Zusammenarbeit von verschiedenen Publishern, Anbietern und Lösungen in ihrer Gesamtheit zum eigentlichen Sale führte. Deshalb erfolgt die Vergütung anteilig für alle beteiligten Kanäle.
Die Premium-Anbieter von Bounce Marketing Lösungen können in der Regel auch Traffic(-Quellen) ausschließen. Haben deine Partner oder du Bedenken hinsichtlich dieses Problemes, bitte einfach um den Ausschluß von (bestimmten) Partner-Traffic. Dies reduziert allerdings auch die Leistung der Lösung.
Umsätze durch SEO statt Absprünge
Ein häufiger, und zum Teil auch berechtigter, Einwand ist, dass die Landingpages in einer Suchmaschine gefunden werden könnten. Durch die meist CI-getreue Umsetzung könnten Suchende die Landingpage für ein Angebot der beworbenen Website selbst halten. Auf diese Art würden Umsätze durch Verwechslung entstehen und nicht durch die eigentliche Bounce-Marketing-Leistung.
Das ist tatsächlich so auch schon vorgekommen. Aber zum Glück gibt es eine sehr einfache Lösung: Die Landingpage kann von einer Verarbeitung und Indizierung ausgeschlossen werden.
Der Aufwand für den Anbieter einer Bounce-Marketing-Lösung beträgt dafür wenige Minuten. Häufig ist diese Maßnahme sogar bereits Teil des Standardpakets. Damit ist das Problem zuverlässig gelöst.
Reduzierung der Absprungrate
Manchmal sind Kunden verwundert, warum der Einsatz einer Bounce-Marketing-Lösung die Absprungrate nicht reduziert. Hier muss man ganz klar sagen: Das widerspräche dem Sinn einer solchen Lösung.
Bounce-Marketing-Lösungen nutzen die Absprung-Rate, sie können diese daher auch nicht senken. Doch egal, wie klein sie ist, solche Lösungen ermöglichen die sinnvolle Zweitansprache der abspringenden Besucher.
UX- und User-Akzeptanz
Ein häufiger Einwand ist, dass eine Bounce-Marketing-Lösung die User Experience (UX) stört und die Landingpage auf geringe User-Akzeptanz trifft.
Erfahrungen aus hunderten Projekten zeigen hingegen: Die Nutzer sind in der Regel sogar zufriedener als ohne eine solche Lösung.
Sobald der Nutzer von deiner Website abspringt, drückt er damit eine Sache ganz zentral aus: "Meine Intention wurde nicht erfüllt. Und ich verlasse lieber deine Website, als es weiter zu versuchen".
Eine professionell gestaltete Landingpage mit Zweitansprache hat häufig sogar etwas höhere Conversion-Raten als die eigentliche Website. Denn wenn die Landingpage die ursprüngliche Nutzerintention gezielt aufgreift, kommt der Nutzer mit einer deutlich geschärfteren Vorstellung und stärkerer Überzeugung zurück.
Und wer sich noch immer nicht sicher ist: Bounce-Marketing-Lösungen zeigen ihre Wirkung unmittelbar - sodass auch ein kurzfristiger Test objektive, datenbasierte Antworten liefert.
Akzeptanz durch andere Publisher / Werbetreibende
Insbesondere im Affiliate-Bereich gibt es nicht nur die Sorge der Kannibalisierung. Der performance-orientierte Mix aus verschiedensten Publisher-Typen führt zu einem komplexen Geflecht von Partnern und der Notwendigkeit, die Menschen hinter den Lösungen zu schätzen und zu hören. Denn "Affiliate Business is People Business".
Bounce-Marketing-Lösungen werden als Affiliate-Publisher häufig zu den Top 10 Publishern einer Website gezählt. Dennoch möchte man auch nur den Verdacht von Kannibalisierung oder anderen negativen Auswirkungen auf alle anderen Publisher verhindern.
Solltest du dieser Sorge tatsächlich begegnen, gibt es eine sehr einfache Lösung: die Ausschluss-Regeln. Solange die besorgten Partner irgendwie an URL oder HTTP-Headern erkennbar sind, lassen sich einfach Maßnahmen ergreifen. So kann jeder Traffic von diesen Partnern von den Umleitungen durch die Bounce-Marketing-Lösung ausgenommen werden. Das garantiert, dass es keinerlei Verschiebung der Umsätze geben kann. Und das wiederum garantiert, dass das soziale Geflecht der Affiliate-Partner honoriert und gepflegt wird.
Traffic-Wachstum
Immer wieder begegnet man der Erwartung, dass eine Bounce-Marketing-Lösung den Traffic erhöht und damit zur Verbesserung der Ziel-KPIs führt.
Während Zweiteres definitiv der Fall ist, muss ganz klar gesagt werden: Eine Erhöhung des Traffics findet nicht statt. Zumindest nicht im technischen Sinne.
Eine Bounce-Marketing-Lösung spricht Besucher deiner Website an, welche diese gerade wieder verlassen. Sie spricht also den Traffic an, den du zwar messen, aber nicht nutzen konntest. Entsprechend entsteht ein logisch völlig neuer Besucherstrom, nämlich von deiner Website weg. Dieser Traffic wird angesprochen und mit einer Zweitansprache zur Rückkehr auf deine Website überzeugt.
Daher gilt: In einem rein technischen Sinne wird kein Analyse-Tool eine Erhöhung der Besucheranzahl anzeigen. Implizite KPIs, die sich durch die Rückführung von Nutzern ergeben, wie zum Beispiel die Page-Impressions, steigen jedoch an. Und dasselbe gilt auch für die Kern-KPIs wie die Conversion-Rate.
Anbieterübersicht und Vergleich
Es gibt eine Reihe von Anbietern von Bounce-Marketing-Lösungen, alle mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Besonderheiten. Wir geben hier einen kurzen Rückblick über die Entstehungsgeschichte, listen etablierte Anbieter auf und geben einen kurzen Überblick über den Markt.
Letztlich sollst du in der Lage sein, den für dich besten Anbieter zu finden.
Historie
Bounce Marketing als eigenständige Dienstleistung etablierte sich ab 2016. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es nur vereinzelte individuelle Back-Button-Lösungen und zwei Wordpress-Plugins, die lediglich sehr einfache Umleitungen ermöglichten.
Torsten Zühlsdorff und ein Geschäftspartner entwarfen unter dem Namen Bounce
Ads
die erste allgemeine Marke, welche alle typischen Bounce-Marketing-Merkmale
aufwies. Der Erfolg war noch gering, aber das Potential deutlich. Und damit der
Grundstein für eine neue Marketinglösung gelegt.
In den folgenden Jahren gab es mit Bounce Management
und der Bounce Experts
UG
eine Marke sowie eine Firma, die sich vollständig auf diesen neugeschaffenen
Bereich im Marketing konzentrierten. Der wachsende Erfolg wäre 2020 allerdings
fast der Covid-19-Pandemie zum Opfer gefallen.
Nachdem die Pandemie langsam ein Ende gefunden hatte, wurde ein Neustart
anvisiert. Doch wie sollte dieser gelingen? Auf Empfehlung von André Koegler
wurde der Performance-Marketing-Bereich auserkoren. Schnell fanden sich Torsten
Zühlsdorff und Markus Kellermann und gründeten die Bounce Commerce GmbH
im
Jahr 2021.
Bereits 2022 gewann Bounce Commerce den zweiten Platz des Performixx-Awards in der Kategorie Bester technischer Dienstleister.
Der Preis verschaffte dem Thema Bounce Marketing so viel Aufmerksamkeit, dass seit 2022 nach und nach weitere Anbieter den Markt betraten – und seither bereits über 1.000 Advertiser im Affiliate-Bereich eine Bounce-Marketing-Lösung eingesetzt haben.
Vom Mittelstand bis zur internationalen Marke finden solche Lösungen heute breite Anwendung. Und sie vermitteln zusätzliche Umsätze bereits in mehr als 50 Länder!
Die bisherige Historie ist also nur der Beginn gewesen ...
Anbieter
Die folgenden Anbieter sind etablierte und bekannte Marken im Bereich des Bounce Marketings:
Achtung: Immer wieder werben Anbieter mit Bounce Marketing, obwohl sie tatsächlich keine solche anbieten. Diese Anbieter nutzen den guten Ruf der Technik, um dir etwas völlig anderes zu verkaufen.
Die oben genannten Anbieter wurden nicht nur händisch überprüft, sondern haben sich auch über einen längeren Zeitraum als positive Beispiele etabliert.
Es fehlt ein Anbieter? Schreib uns gerne an und wir werden ihn nach positiver Prüfung gerne aufnehmen!
Marktaufteilung & Marktentwicklung
Mit Stand Juli 2025 teilen sich die Anbieter der Bounce Marketing Lösungen den Markt an Hand der Kundenanzahl wie folgt auf:
Zur Erhebung dieser Daten wurden die uns bekannten 96.000 Affiliate-Advertiser gecrawlt und jeweils geprüft, ob auf der Startseite ein funktionierendes Skript des Anbieters geladen wurde.
Bei dieser Analyse gibt es eine Reihe von Fehlermöglichkeiten, wie z.b.:
- Kunden außerhalb von Affiliate-Netzwerken wurden nicht erfaßt
- Nur Unterseiten werden bedient
- Das Skript ist integriert, aber der Anbieter nicht mehr aktiv
- Das Cookie-Banner konnte nicht automatisiert bestätigt werden
Die Anzahl der gefundenen Advertiser mit einer aktiven Bounce Marketing Lösung ist von August 2024 auf Juli 2025 um ganze 22 % gewachsen!
Checklisten
Du willst perfekt vorbereitet in die Anbieterauswahl gehen, doch bist unsicher, was es vorher zu klären gilt oder welche Fragen an die Anbieter dir helfen, die beste Lösung zu finden? Wir bieten hier Entscheidungshilfen und eine Checkliste für deine Einsatzbereitschaft an.
Entscheidungshilfen
- Welche Art von Website betreibst du?
- [ ] E-Commerce
- [ ] Redaktionelle Inhalte (Blogs, Forum, Zeitung, usw.)
- [ ] Anderes
- [ ] Gemischt
Bounce Marketing für E-Commerce-Seiten können von jedem Anbieter professionell umgesetzt werden. Dies ist schlicht der hohe Branchen-Standard.
Redaktionelle Inhalte, Job-Börsen, Tourismus und andere Bereiche hingegen werden nur von wenigen Anbietern speziell behandelt. Hier ist mehr Aufwand im Onboarding, Setup und Betrieb nötig.
Ein gemischtes Angebot wird aktuell nur von einem Anbieter (Bounce Commerce) unterstützt. Hier können auf der Landingpage nach einem Absprung von Produkten nicht nur Produkte, sondern auch redaktionelle Inhalte und vice versa angezeigt werden.
- Statische oder dynamische Website?
Du hast mehr als zehn Inhalte? Oder die Inhalte ändern sich regelmäßig? Nutze eine dynamische Website. Im Durchschnitt ist die Wirksamkeit gemessen an den Kern-KPIs im Vergleich zur statischen Landingpage doppelt so hoch!
- Full-Service, Self-Service, App?
Full-Service-Angebote sind der etablierte Standard, da sie eine konstante Pflege beinhalten, sehr gute Ergebnisse erzielen und gleichzeitig mit einem äußerst geringen Aufwand verbunden sind.
Solltest du besonders hohe Anforderungen an Datensicherheit, Compliance, vollständige Kontrolle über Datenflüsse oder Tool-Unabhängigkeit haben, ist eine Self-Service- oder Self-Hosted-Lösung das Mittel der Wahl.
Für wenige Shop-Systeme bieten einige Anbieter auch Apps an. In diesen Fällen installierst du die App in deinen Shop oder dein CMS und hast bereits das Setup erledigt. Dies ist in solchen Fällen genauso gut wie die Full-Service-Variante.
- Welches Preismodell?
Im Affiliate-Bereich hat sich eine CPO-Basis für die Zusammenarbeit etabliert. Das bedeutet, dass du lediglich für tatsächlich vermittelte Verkäufe bezahlen musst. Das finanzielle Risiko ist also 0.
Je nach Branche, Größe und Struktur sind aber andere Preismodelle für dich die bessere Wahl. Insbesondere bei hohen oder schwankenden Umsätzen ist eine Festpreislösung häufig eine gute Option.
- Mehrsprachigkeit
Trotz internationalen Kunden kommen aktuell alle bekannten Anbieter von Bounce-Marketing-Lösungen aus Deutschland. Die größten Anbieter arbeiten natürlich mehrsprachig und international. Dies ist aber nicht selbstverständlich und muss daher geprüft werden. Hat ein Anbieter eine englische Version seiner Website, ist dies ein starkes Indiz für professionelles Handeln im internationalen Raum.
- Build vs. Buy?
Wie bei jeder Lösung stellt sich irgendwann die Frage: Entwickle ich es selbst oder kaufe ich die Lösung ein? Generell entsteht häufig der Eindruck, dass eine Eigenentwicklung leicht umzusetzen wäre. Das ist mitnichten der Fall - die Anbieter haben über Jahre hinweg ihre Bounce-Marketing-Lösungen entwickelt. Allein die permanenten Browser-Entwicklungen bedingen einen dauerhaften Aufwand, um die Systeme aktuell, funktionell und leistungsstark zu halten. Der Aufwand dafür ist in der Regel deutlich höher als angenommen.
Solltest du dir die Frage auf Basis der (zu erwartenden) hohen Kosten stellen: Die Premiumanbieter haben Capping- und Festpreis-Angebote. Diese erlauben eine volle Kostenkontrolle und sind die erheblich bessere Wahl als eine Eigenentwicklung.
Bist du bereit für den Einsatz?
Hier ein paar Basisfragen um zu evaluieren, ob du jederzeit mit einer Bounce-Marketing-Lösung starten könntest:
- [ ] Hast du einen aktuellen Produktdaten-Feed?
- [ ] Kannst du die Integration vornehmen - via Mastertag, Google Tag Manager
oder Direkt?
- [ ] Hast du Zugriff auf die Systeme, um Tracking und Skripte zu integrieren?
- [ ] Welches Preismodell kommt für dich am ehesten in Frage?
- [ ] Hast du eine grobe Strategie für den Start?
- [ ] "Starten und Schauen" ist ein guter Start
- [ ] Lass dich gerne von den Anbietern beraten
- [ ] Weiß dein Team über den Einsatz einer Bounce-Marketing-Lösung Bescheid?
- [ ] Gibt es eine Ansprechperson im Team für die Landingpage-Gestaltung und
-freigabe?
Wenn du alle - bis auf die erste - Frage beantworten kannst: super! Du kannst theoretisch direkt starten. Finde den besten Anbieter für dich und leg los! :)
Glossar
API
Application Programming Interface: Eine definierte Schnittstelle, über die Systeme strukturiert miteinander kommunizieren. Im Bounce Marketing z. B. zur dynamischen Befüllung von Landingpages genutzt.
AVV
Auftragsverarbeitungsvertrag: Vertrag nach DSGVO, der zwischen dem Verantwortlichen (z. B. Websitebetreiber) und dem Dienstleister geschlossen werden muss, wenn personenbezogene Daten verarbeitet werden.
Bounce Marketing
Eine Technik zur Rückgewinnung von Besuchern, die dabei sind, eine Website zu verlassen. Der Nutzer wird auf eine spezielle Landingpage umgeleitet, um ihn dort erneut gezielt anzusprechen.
CNAME
Canonical Name: Ein DNS-Eintrag, der eine Domain auf eine andere verweist. Häufig genutzt, um Subdomains des Kunden mit Servern des Anbieters zu verbinden.
CMP
Consent Management Platform: System zur Verwaltung der Nutzereinwilligung nach DSGVO. Muss korrekt mit Bounce-Marketing-Snippets zusammenspielen.
CMS
Content Management System: Software zur Verwaltung von Inhalten auf Websites (z. B. WordPress, TYPO3). Relevant bei Integration von Apps oder Snippets.
CPO
Cost per Order: Vergütungsmodell im Affiliate-Marketing. Der Anbieter erhält nur dann eine Provision, wenn ein tatsächlicher Kauf erfolgt.
Core Web Vitals
Von Google definierte Leistungskennzahlen zur Bewertung der Nutzererfahrung auf Websites.
CSP
Content Security Policy: Sicherheitsmechanismus im Browser, der festlegt, welche Inhalte (z. B. Skripte) geladen werden dürfen. Bounce-Marketing-Snippets müssen hier ggf. freigegeben werden.
CORS
Cross-Origin Resource Sharing: Browser-Sicherheitsmechanismus, der regelt, welche Domains Daten austauschen dürfen. Relevant für die Absprungserkennung.
DSGVO
Datenschutz-Grundverordnung: EU-weite Regelung zum Umgang mit personenbezogenen Daten. Definiert Anforderungen an Einwilligung, AVV und mehr.
GTM
Google Tag Manager: System zur Verwaltung von Tracking-Tags auf Webseiten. Möglicher Integrationsweg für Bounce-Marketing-Snippets.
HTTP-Header
Technische Metainformationen, die beim Aufruf einer Webseite übermittelt werden.
JavaScript Snippet
Kleiner Codeblock in JavaScript, der zur Integration externer Dienste dient – im Fall von Bounce Marketing zur Integration der Kernfunktionsweise.
KPI
Key Performance Indicator: Zentrale Kennzahlen zur Bewertung von Maßnahmen. Typisch: Conversion Rate, Page Impressions, Absprungrate.
Landingpage
Spezielle Webseite zur gezielten Ansprache, z. B. von abspringenden Nutzern. Im Bounce Marketing zentraler Bestandteil der Strategie.
MPA
Multi Page Application: Klassische Websitestruktur mit vollständigem Reload bei jedem Seitenwechsel.
Referrer
Information über die vorhergehende Seite, von der ein Nutzer gekommen ist. Spielt bei der Absprungserkennung eine zentrale Rolle.
SPA
Single Page Application: Moderne Webanwendung, bei der Seiteninhalte dynamisch nachgeladen werden, ohne die Seite neu zu laden. Erfordert spezielle Integration für Tracking und Absprungserkennung.
Subdomain
Ein Teilbereich einer Domain, z. B. landingpage.beispiel.de
. Wird oft zur
Platzierung von Landingpages verwendet.
Tracking
Erfassung und Analyse des Nutzerverhaltens auf Webseiten.
TBR
Time Between Redirects: Zeitspanne, in der ein Besucher nach einer Umleitung nicht erneut auf eine Landingpage geführt wird. Auch als "Spam-Schutz" bekannt.